Die Redner:innen der Sustainability Design Week unserer Global Design Agenda betonen die Notwendigkeit, nachhaltige Städte zu entwerfen und zu bauen.

Die Kristallisationsanlage von Atelier LUMA in Frankreich ermöglicht neue architektonische und produktionstechnische Anwendungen für das Salz der Camargue aus dem Rhône-Delta. Foto: Adrian Deweerdt

Editor's Letter — Juli 2022 | Aktuelles

Die Kristallisationsanlage von Atelier LUMA in Frankreich ermöglicht neue architektonische und produktionstechnische Anwendungen für das Salz der Camargue aus dem Rhône-Delta. Foto: Adrian Deweerdt

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Wenn ich für jedes Mal, wenn jemand in den letzten Wochen gesagt hat, dass es ihm „gerade so heiss“ ist, einen Penny bekäme, wäre ich auf dem besten Weg, ein reicher Mann zu werden.

Rekordverdächtige Temperaturen in weiten Teilen der nördlichen Hemisphäre sind nur die jüngste Erinnerung daran, was in Sachen Klima auf dem Spiel steht. Und das, wenn man bedenkt, dass wir derzeit „nur“ 1,1 Grad Celsius über dem vorindustriellen Durchschnitt liegen.

Salzblöcke in der Kristallisationsanlage von Atelier LUMA in der Camargue, Frankreich (oben) und der Sprecher der Global Design Agenda Sustainability Design Week, Jan Boelen (unten). Foto: Adrian Deweerdt (oben)

Editor's Letter — Juli 2022 | Aktuelles

Salzblöcke in der Kristallisationsanlage von Atelier LUMA in der Camargue, Frankreich (oben) und der Sprecher der Global Design Agenda Sustainability Design Week, Jan Boelen (unten). Foto: Adrian Deweerdt (oben)

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Die Speaker:innen unserer jüngsten Global Design Agenda Sustainability Design Week nahmen kein Blatt vor den Mund, als sie die Prioritäten, Herausforderungen und oft auch die Widersprüche eines sinnvollen Ansatzes für Nachhaltigkeit in Architektur und Design darlegten. Jan Boelen von Atelier LUMA meint: „Nachhaltigkeit ist keine Option mehr, es geht jetzt ums Überleben“. Nur wenige würden dieser Aussage widersprechen. Doch wie Craig Robertson von Allford Hall Monaghan Morris zu Recht feststellte, haben verschiedene Interessengruppen unterschiedliche Vorstellungen davon, was ein gutes Gebäude ausmacht. Er erinnerte uns daran, dass es in der Architektur insgesamt immer um Kompromisse und Verhandlungen ging. „Das Motiv des Profits, das Motiv des sozialen Werts, das Motiv der Nutzer:innen ... und jetzt die Klimakrise, in der wir uns befinden.“

BIGs Martin Voelkle (oben) teilte seine Gedanken über die visuelle Verwendung von nachhaltigem Holz am Flughafen Zürich (unten)

Editor's Letter — Juli 2022 | Aktuelles

BIGs Martin Voelkle (oben) teilte seine Gedanken über die visuelle Verwendung von nachhaltigem Holz am Flughafen Zürich (unten)

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„Wir müssen Gebäude wie eine lockere Jacke entwerfen, die auch für ungeplante, künftige Nutzungen passt”. So argumentiert Oliver Schaper von Gensler in seinem faszinierenden Beitrag. Und der Kontext für diese programmatisch offenen Strukturen? „Städte. Sie sind immer noch das beste Modell für nachhaltiges Wohnen auf diesem Planeten". Sehen Sie sich hier das Interview an. Und wenn Sie schon dabei sind, erfahren Sie mehr über das neue, weitläufig angelegte Dock aus Massivholz des Star-Büros BIG für den Flughafen Zürich, in dessen Struktur Nachhaltigkeit gross geschrieben wird. Eine würdige Ergänzung des beliebten Grimshaw-Terminals, die jedoch nicht ganz unumstritten ist. Schliesslich ist die Luftfahrt nach wie vor eine sehr umweltschädliche Form des Reisens. Greenwashing oder ein lobenswertes Beispiel dafür, wie man Architektur nutzen kann, um in der breiten Öffentlichkeit ein grösseres Verständnis für die Notwendigkeit eines neuen Kurses zu entwickeln?

Der stapelbare Bloom Bar Hocker (oben) ist perfekt für anpassungsfähige Gasträume, während man sich mit der Opulenz dieses Getränkeschranks von Buster+Punch wie ein Rockstar fühlen kann (unten)

Editor's Letter — Juli 2022 | Aktuelles

Der stapelbare Bloom Bar Hocker (oben) ist perfekt für anpassungsfähige Gasträume, während man sich mit der Opulenz dieses Getränkeschranks von Buster+Punch wie ein Rockstar fühlen kann (unten)

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Die Global Design Agenda geht nun auf kurze Sommerpause. Im September kehren wir mit einer neuen, erfrischten Ausgabe und einer ganzen Reihe von Beiträgen zurück. Diesmal mit dem Schwerpunkt Möbel. Apropos: Werfen Sie einen Blick auf diese beiden kürzlich veröffentlichten Artikel, beide zum Thema Abendgestaltung: der erste handelt vom Barhocker, der immer spannender werdenden Sitzgelegenheit, die in der Gastronomie nach Covid mehr denn je zum Einsatz kommen wird. Der zweite lässt sich aus über den umstrittenen Getränkeschrank – ein Möbel, das man lieben oder hassen kann.

DAAily bar Live Talk Gespräche mit den verspielten Jungs von CMP Design (oben) und den Showroom-Architekten Calvi Brambilla, die dieses elegante Schaufenster für Antoniolupi entworfen haben (unten)

Editor's Letter — Juli 2022 | Aktuelles

DAAily bar Live Talk Gespräche mit den verspielten Jungs von CMP Design (oben) und den Showroom-Architekten Calvi Brambilla, die dieses elegante Schaufenster für Antoniolupi entworfen haben (unten)

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Die Mailänder Designwoche ist zwar schon eine Weile her, aber für den Fall, dass Sie sie verpasst haben, finden Sie hier noch ein paar aufschlussreiche Gespräche, die ich in unserer DAAily bar mit einigen der unterhaltsamsten Protagonist:innen der A&D-Szene geführt habe: Alfredo Häberli, Calvi Brambilla, Cristian Zuzunaga und CMP Design. Betrachten Sie es als unverzichtbare Sommerlektüre.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen (zumindest denen jenseits des Äquators) eine entspannende und erholsame Pause.

Bleiben Sie kühl. Und lassen Sie sich inspirieren

Simon Keane-Cowell
Chefredakteur

© Architonic

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