Editor's Letter – Juni 2022
Text von Simon Keane-Cowell
Zürich, Schweiz
01.07.22
Die DAAily platforms starten in einem superheissen Mailand, kurz darauf kühlen wir uns mit der GDA Bathroom Design Week wieder etwas ab.
Auf der diesjährigen Mailänder Designwoche im Juni ging es heiss her. Die erste DAAily bar von Designboom, Architonic und ArchDaily wurde zu einem der Hotspots der Stadt ...
Auf der diesjährigen Mailänder Designwoche im Juni ging es heiss her. Die erste DAAily bar von Designboom, Architonic und ArchDaily wurde zu einem der Hotspots der Stadt ...
×Wie war es für dich?
Wasser scheint in den letzten Wochen ein Dauerthema gewesen zu sein. Zunächst einmal in Form einer superheissen Mailänder Designwoche. Im buchstäblichen wie im übertragenen Sinne.
Als Anfang Juni die Temperaturen in der Hauptstadt des Designs in die Höhe schnellten und man ganz schön mehr ins Schwitzen kam, wurde unsere erste DAAily bar im Swiss Corner in Brera zum Ziel für Tausende von A&D-Liebhaber:innen, die nicht nur körperliche Erquickung, sondern auch eine geistige Erfrischung suchten. Neben den mehr als tausend Gästen, die an unserer Party teilnahmen, um den Zusammenschluss von Designboom, Architonic und ArchDaily zu feiern, möchte ich mich persönlich bei allen bedanken, die an unseren Live Talks mit einigen der weltweit führenden Kreativen und Meinungsbildnern teilgenommen haben. Ohne Sie wäre es kein Dialog gewesen.
Patricia Urquiola (oben), Stefan Diez – über seinen mudra Stuhl (Mitte) – und Douglas Mandry (unten) sprachen bei den DAAily bar Live Talks. Foto: ©José Salto Agentur FELICES (unten)
Patricia Urquiola (oben), Stefan Diez – über seinen mudra Stuhl (Mitte) – und Douglas Mandry (unten) sprachen bei den DAAily bar Live Talks. Foto: ©José Salto Agentur FELICES (unten)
×Sie haben unsere Redner:innen verpasst? Keine Angst. Sie können die spannenden Gespräche mit Patricia Urquiola, Sebastian Herkner und Stefan Diez jetzt auf Video nachholen, weitere Aufzeichnungen folgen in Kürze. Und vergessen Sie nicht, sich den Schweizer Künstler Douglas Mandry im Gespräch mit Designboom-Chefredakteurin Birgit Lohmann anzusehen. Er spricht über seine wunderschöne und provokative Zusammenarbeit mit Bally – ein einzigartiger architektonischer Vorhang, der von Fischbacher 1819 speziell für unsere Mailänder Location entworfen wurde.
Matteo Thun (oben) diskutierte im Rahmen der Bathroom Design Week über berührungslose Technologie, PIG Design über öffentliche Toiletten und ihr Projekt SEIRANRI (unten). Foto: Wang Fei, Shi Zheng, Qi Shuoqian (unten)
Matteo Thun (oben) diskutierte im Rahmen der Bathroom Design Week über berührungslose Technologie, PIG Design über öffentliche Toiletten und ihr Projekt SEIRANRI (unten). Foto: Wang Fei, Shi Zheng, Qi Shuoqian (unten)
×Mandrys Bilder rücken das schmelzende Gletschereis in den Fokus. Das Thema Wasser stand auch bei der jüngsten GDA Bathroom Design Week ganz oben auf der redaktionellen Agenda. Zusammen mit dem griechisch-schwedischen Büro OOAK architects und dem in Hangzhou ansässigen Unternehmen PIG Design dachten der Architektur-Grande Matteo Thun und der berühmte Designer Marc Sadler über das Spannungsfeld zwischen Baddesign, Planung und Nachhaltigkeit nach. Für Sadler ist „das Bad als Maschine emotional geworden“: Die Herausforderung bestehe darin, Produkte und Designräume zu liefern, die unserem wachsenden Bedürfnis nach einer fast spirituellen Selbstfürsorge sowie einer buchstäblichen Reinigung entsprechen.
Für Thun hingegen sind Wassertempel eher eine Fantasie. Er erinnert uns an die begrenzte Grundfläche, mit der wir es bei den meisten Badprojekten zu tun haben. Der Mailänder Architekt sieht im verstärkten Einsatz berührungsloser Technik, die sich hinter natürlichen Materialien (aber nicht Fliesen!) verbirgt, den Weg zu einem Baderlebnis, das sowohl in Sachen Intuition als auch in Sachen Hygiene punkten kann.
In die freie Wildbahn entlassen: die freistehende Badewannen des Tsingpu Wulin Retreat (oben) und des Sumei Skyline Coast Boutique Hotel (unten) wurden vorgestellt. Fotos: Ruijing Photo (oben), Ao Xiang (unten)
In die freie Wildbahn entlassen: die freistehende Badewannen des Tsingpu Wulin Retreat (oben) und des Sumei Skyline Coast Boutique Hotel (unten) wurden vorgestellt. Fotos: Ruijing Photo (oben), Ao Xiang (unten)
×Apropos Grundfläche: Werfen Sie doch einmal einen Blick auf diese kürzlich fertiggestellten Hotelprojekte, bei denen die Badewanne aus dem geschlossenen, fensterlosen Badezimmer herausgerückt ist und nun auf einen offenen Grundriss trifft. Was meinen Sie? Eine natürliche Weiterentwicklung in unserem Streben nach einer gesteigerten Sinneserfahrung? Oder eine Torheit, die die Privatsphäre stört?
Bleiben Sie sauber. Und lassen Sie sich inspirieren.
Simon Keane-Cowell
Chefredakteur
PS: Wir sollten nicht zulassen, dass sich eine „Ukraine-Müdigkeit“ einstellt. Der Konflikt dauert immer noch an und hat Auswirkungen auf das Leben von Millionen von Menschen. Wenn Sie für humanitäre Aktionen spenden möchten, finden Sie hier mögliche Hilfsorganisationen …
© Architonic