Bei der Gestaltung einer neuen Park-and-Ride-Anlage in den Niederlanden entschied sich das Büro Groosman dafür, den Menschen und dem Ort die gleiche Vorfahrt einzuräumen, wie den Autos.

Zwischen den Städten Driebergen-Rijsenburg und Zeist gelegen, stellt die neue P+R-Struktur von Groosman die bestehende nutzenorientierte Parkhaustypologie zugunsten eines Fokus auf Raumgestaltung, Energieeffizienz, Dialog mit der Natur und ein angenehmes Umfeld für Menschen – nicht nur für Autos – in Frage.

Architonic sprach mit Mark Siebers, Geschäftsführer bei Groosman, über das Projekt.

Was sind Ihrer Meinung nach die besonderen Einschränkungen oder kreativen Möglichkeiten für Architekten bei der Gestaltung eines Parkhauses?

Die Schaffung einer besonderen Identität innerhalb der sehr starren, funktionsorientierten Gestaltungsaufgabe. Insbesondere gibt es Möglichkeiten bei der Schaffung des "Willkommensgefühls" an den Eingängen. Für P+R Driebergen-Zeist wurde ein bildbestimmter Eingang sowohl für Fussgänger als auch für Fahrzeuge gewählt. Durch das Abweichen von der starren Fahrzeugfokussierung bekommt man nun das Gefühl: Ich betrete etwas Besonderes.

Wie fördert oder verändert Groosmans P+R Driebergen-Zeist die bestehende Parkhaustypologie?

P+R Driebergen-Zeist ist das erste energieneutrale Parkhaus in den Niederlanden. Das Dach dient der Stromerzeugung für das Parkhaus selbst und kann künftig auch genügend Strom für den gesamten Bahnhofsbereich erzeugen.

Parkplätze sind naturgemäss Räume der Vergänglichkeit und Durchreise. Wie verleihen Sie ihnen dennoch ein Gefühl von Ort und Identität?

P+R Driebergen-Zeist befindet sich in einem Bahnhofsbereich, der sich von einem chaotischen, steinigen in einen grünen, hügeligen Bereich verwandelt. Das Parkhaus reagiert darauf mit verspielten Wellenlinien und Steingabionen. Ein besonderes Detail ist die Fussgänger-Eingangshalle und insbesondere das Treppenhaus, das auf die grosszügigen, eleganten Eingangshallen der Landhäuser in der Umgebung verweist.

Im Rahmen der Neugestaltung des Bahnhofsgeländes von Driebergen-Zeist entwarf Groosman das erste energieneutrale Parkhaus der Niederlande, dessen natürliche Elemente es nahtlose in die Umgebung integrieren. Fotos: Tycho's Eye

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Im Rahmen der Neugestaltung des Bahnhofsgeländes von Driebergen-Zeist entwarf Groosman das erste energieneutrale Parkhaus der Niederlande, dessen natürliche Elemente es nahtlose in die Umgebung integrieren. Fotos: Tycho's Eye

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Welche(s) Auto(s) fahren Sie? Welches ist Ihr bevorzugtes Verkehrsmittel?

Einen Volvo V40 für den täglichen Einsatz. Am liebsten würde ich mit dem Elektroboot, Rennrad oder zu Fuss pendeln.

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