Wie können Architekten die Architektur am besten erlebbar machen, wenn die Sonne untergegangen ist? Eine sichere Lösung ist die enge Zusammenarbeit mit spezialisierten Lichtplanern ...

Mit ihrem „Orbit” Urban Office Campus in Athen haben Lianou Chalvatzis Architects und Vikelas Architects in Zusammenarbeit mit dem lokalen Lichtdesigner Athanassios Danilof ein neues nächtliches Wahrzeichen geschaffen. Foto: Pygmalion Karatzas

Künstliches Licht als architektonisches Element | Aktuelles

Mit ihrem „Orbit” Urban Office Campus in Athen haben Lianou Chalvatzis Architects und Vikelas Architects in Zusammenarbeit mit dem lokalen Lichtdesigner Athanassios Danilof ein neues nächtliches Wahrzeichen geschaffen. Foto: Pygmalion Karatzas

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Sowohl tagsüber als auch bei Einbruch der Dunkelheit eine Ikone: Das streben Architekten in den meisten Fällen an, wenn sie neue Projekte konzipieren. Durch den Einsatz von Licht als architektonisches Element können die einzigartigen, unverwechselbaren Formen der Fassade eines Bauwerks hervorgehoben werden. Und Architekten können das Potenzial des künstlichen Lichts ausloten, um für die Stadtbewohner nach Sonnenuntergang attraktivere visuelle Erlebnisse zu schaffen. Um diese gewünschten Effekte zu erzielen, ist spezielles Fachwissen erforderlich, weshalb die Zusammenarbeit zwischen Architekturbüros und Lichtplanungsbüros immer häufiger wird.

Im Zemel 'nyi Business Center in Moskau versuchten UNK Project und QPRO, die Auswirkungen der Lichtverschmutzung zu minimieren, indem sie den Lichtstrom direkt auf den durchbrochenen Metallrahmen der Fassade ausrichteten. Fotos: Marika Volkova

Künstliches Licht als architektonisches Element | Aktuelles

Im Zemel 'nyi Business Center in Moskau versuchten UNK Project und QPRO, die Auswirkungen der Lichtverschmutzung zu minimieren, indem sie den Lichtstrom direkt auf den durchbrochenen Metallrahmen der Fassade ausrichteten. Fotos: Marika Volkova

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In Moskau hat UNK Project das Zemel 'nyi Business Center in Zusammenarbeit mit QPRO, einem auf Lichtdesign und -automatisierung spezialisierten Unternehmen, entworfen. Hier war die gitterartige Metallhülle, die das gesamte Gebäude umgibt, das naheliegendste architektonische Element, das mit Beleuchtung aufgewertet werden sollte. Doppelt ausgerichtete LED-Strahler mit engstrahlenden Optiken – in den Kreuzungspunkten des Gitters platziert – umreissen jeden Abschnitt des Metallgitters, markieren das allgemeine Designmuster und kontrastieren mit dem gläsernen Fassadenhintergrund.

Für die City Exhibition Hall in Tianjin platzierte PURI Lighting gegenüberliegende lineare Scheinwerfer hinter der ETFE-Membran und besprühte die dahinter liegende Vorhangfassade für eine einheitlichere Lichtwirkung des Gebäudes weiss. Fotos: Fang Hu

Künstliches Licht als architektonisches Element | Aktuelles

Für die City Exhibition Hall in Tianjin platzierte PURI Lighting gegenüberliegende lineare Scheinwerfer hinter der ETFE-Membran und besprühte die dahinter liegende Vorhangfassade für eine einheitlichere Lichtwirkung des Gebäudes weiss. Fotos: Fang Hu

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Manchmal kann Licht auch zu einem schillernden Element werden, das sich ständig verändert, und so einen faszinierenden visuellen Effekt erzeugen. Das ist bei der City Exhibition Hall in Tianjin, China, der Fall, die für die Vanke Group mit der Beratung von PURI Lighting entworfen wurde. Die ETFE-Folie, die die Fassade bedeckt, erscheint tagsüber wie eine neutrale, milchige Haut, doch wenn das Licht die aufblasbare Membran durchdringt, wird ihre Feinheit sichtbar und verleiht dem Gebäude nachts eine völlig andere Atmosphäre. Die hinter der Folie installierten Lampen können ihre Farbe je nach den Erfordernissen der Veranstaltung oder als Reaktion auf bestimmte Bedingungen der Umgebung ändern.

Der städtische Bürocampus „Orbit” in Athen, der zusammen mit Danilof Light Studio entwickelt wurde, gewann den internationalen Wettbewerb LIT design 2020 für architektonische Aussenbeleuchtungen. Fotos: Pygmalion Karatzas

Künstliches Licht als architektonisches Element | Aktuelles

Der städtische Bürocampus „Orbit” in Athen, der zusammen mit Danilof Light Studio entwickelt wurde, gewann den internationalen Wettbewerb LIT design 2020 für architektonische Aussenbeleuchtungen. Fotos: Pygmalion Karatzas

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Als Lianou Chalvatzis Architects und Vikelas Architects in Zusammenarbeit mit dem lokalen Lichtdesigner Athanassios Danilof mit dem Entwurf des „Orbit” Urban Office Campus in Athen beauftragt wurden, wollten sie ein neues nächtliches Wahrzeichen der Stadt schaffen. Das Beleuchtungskonzept ist eine Hommage an die architektonische Form. Die scharfen und wellenförmigen Formen des Gebäudes werden durch ein weisses, homogenes Licht hervorgehoben, das die auskragenden Platten umhüllt und sie als dünne, selbstleuchtende, schimmernde Flächen erscheinen lässt, die sich von der dunklen Glasfassade dahinter abheben.

Mit seiner aus 7700 Einzelteilen bestehenden Dachkonstruktion ist der von Shigeru Ban Architects in Biel entworfene Swatch-Hauptsitz eines der grössten hybriden Massivholzprojekte der Welt. Fotos: Courtesy of Swatch Ltd and Reflexion

Künstliches Licht als architektonisches Element | Aktuelles

Mit seiner aus 7700 Einzelteilen bestehenden Dachkonstruktion ist der von Shigeru Ban Architects in Biel entworfene Swatch-Hauptsitz eines der grössten hybriden Massivholzprojekte der Welt. Fotos: Courtesy of Swatch Ltd and Reflexion

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Im Swatch-Hauptquartier, das von Shigeru Ban Architects in Biel, Schweiz, entworfen wurde, unterstreicht das Beleuchtungskonzept die Modularität der Fassade, indem es ihre einzelnen Elemente hervorhebt. Die Holzgitterstruktur, die die schlangenförmige Hülle des Gebäudes bildet, besteht aus verschiedenen Wabentypen - opak, transluzent und transparent -, die der Fassade tagsüber ein recht einheitliches Aussehen verleihen. In der Nacht durchdringt die Innenbeleuchtung die transluzenten und transparenten Module in einer spielerischen Komposition, die die Abstufungen und Kontraste zwischen den einzelnen Zellen lesbar macht.

© Architonic

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