The Venetian City Garden
Text von Susanne Junker
Berlin, Deutschland
03.09.09
Gärten in Venedig? Es scheint ein Widerspruch, weckt Venedig doch sofort Assoziationen an Lagune, Kanäle, Palazzi, winzige Landbrocken dicht bebaut mitten im Wasser.
Gärten in Venedig? Es scheint ein Widerspruch, weckt Venedig doch sofort Assoziationen an Lagune, Kanäle, Palazzi, winzige Landbrocken dicht bebaut mitten im Wasser. Und doch gehören diese oft versteckten und nicht einsehbaren Stadtgärten als wesentliche Bestandteile zur Typologie Stadt, wie John Dixon Hunt in einer sorgfältigen historischen Analyse belegt. Wie ein Detektiv spürt er diese Gärten auf und untersucht sie auf Gestalt, Funktion, Topologie, Ökologie und auch Mythologie.
Neben unzähligen alten Stadtstichen dienen auch Gemäldeausschnitte für die Recherche. So gibt z.B. das Gemälde „Departure of the Gondola“ von Tiepolo augenfällig den Hinweis, dass manche Gärten auch als grüne absolut private „ridotto“ unter offenem Himmel für ausschweifende Feste mit Kostümen und Musik genutzt wurden. Stiche von Coronelli und Bordoni dagegen zeigen stille und geometrisch strenge Klostergärten.
Stich von Coronelli “Isolario dell’Atlante Veneto” von 1696
Stich von Coronelli “Isolario dell’Atlante Veneto” von 1696
×Oftmals finden sich nur noch Fragmente eines wortwörtlich untergegangenen Gartens, bis John Dixon Hunt im 20. Jahrhundert bei den Gartenanlagen von Carlo Scarpa und Peggy Guggenheim ankommt. Das Buch endet mit einem Ausblick auf den Paradise Garden von Gustafson und Porter zur Biennale 2008.
Hofeingang zur Architekturfakultät von Carlo Scarpa
Hofeingang zur Architekturfakultät von Carlo Scarpa
×Skulpturengarten der Peggy Guggenheim Collection von Giorgio Bellavitis
Skulpturengarten der Peggy Guggenheim Collection von Giorgio Bellavitis
×Facts
Autor: John Dixon Hunt
223 Seiten, 256 Abbildungen
29,4 cm x 23,6 cm, gebunden
Verlag Birkhäuser, Basel Boston Berlin 2009
Preisempfehlung des Verlags: 64,09 EUR
ISBN 978-3-7643-8943-7
Text englisch