Wenn Architekten ins Bad gehen: talsee

"Nicht dasselbe, nur das Gleiche", war eine Perle fernöstlicher Weisheit, augenzwinkernd dargeboten vom Kellner eines chinesischen Restaurants als Antwort auf meinen Wunsch, dasselbe speisen zu wollen, wie meine Begleitung. Jenseits des Humors könnte man hier vielleicht auch ein etwas ernsteres Statement erkennen: Wir sind alle Individuen und erleben Dinge unterschiedlich auf Basis unserer grundsätzlich verschiedenen Bedürfnisse und Wünsche.

Die Schweiz hat es geschafft, ihre Tradition der präzisen Produktion und der verfeinerten Handwerkskunst als zentrale Markenwerte der Alpennation zu etablieren. Qualität als Standard. Im Badezimmersektor aber gibt es einen Hersteller, der sich abseits der Piste bewegt, und am Mantra "Qualität zuerst" festhält, während er seinen Kunden nichtstandardisierte, massgefertigte Lösungen für ihre individuellen Projekte anbietet – seien sie aus dem Objekt- oder aus dem Wohnbereich. Dieselbe Qualität, unterschiedliches Endprodukt.

Seit 1896 im Geschäft war es der preisgekrönten Badezimmermarke talsee von Beginn an ein Anliegen, alles richtig zu machen. Kommt man im Flagship-Showroom des Unternehmens in der kleinen Schweizer Stadt Hochdorf bei Luzern an, versteht man das sofort. Angrenzend an die schlank gehaltene Produktionsstätte, fungiert das markante, zweigeschossige Gebäude (entworfen von Burkard Meyer Architekten, mit kreativem Input von talsee CEO Bruno Scherer) nicht nur als eindrucksvoller Raum zur Inszenierung der innovativen Kollektion der architektonisch beeinflussten Badezimmerprodukte. Es dient mit seinem gekonnt freitragenden Dach und den Säulen auch als ein nachdrückliches Statement. Das ist Architektur als Branding.

Die lösungsorientierte Grundhaltung macht talsee zum Hersteller der Wahl von Badezimmermöbeln, Spiegeln, Duschen und Badewannen für Architekten und Planer, die Wert auf Produkte legen, mit denen sie ihre kreativen Visionen umsetzen können, statt Kompromisse eingehen zu müssen. Jedes Produkt, das die Produktionsstätte von talsee verlässt, ist nummeriert und mit den Details des Kunden augestattet. Das ist das Detail-Niveau, auf dem talsees Lösungen stattfinden.

Bernhard Aebi vom Berner Architekturbüro Aebi & Vincent Architekten stimmt voll und ganz zu. Als es um die Wahl des richtigen Partners für ihr High-End-Appartementprojekt auf dem Wendelsee-Areal am Thuner See ging, war talsee die einzig mögliche Wahl. "Sowohl für die Haupt- als auch für die Gästebadezimmer war unser Konzept, dass Badewannen, Duschen und Waschbecken wirken wie aus Eis herausgearbeitet, so wie die Hauben der gegenüberliegenden Berge. Um diese Wirkung zu erzielen, haben wir uns für Corian – und für talsee entschieden. Sie haben unsere Ideen sofort verstanden und demonstriert, wie es möglich sein würde, grosse Elemente nahtlos zusammenzufügen."

Die präzise Handwerksarbeit mit den reduzierten Formen, sagt Aebi, ermöglichte die Umsetzung von Badezimmern, die Wertigkeit und Eleganz kommunizieren. Grosszügige Doppelwaschbecken, rechts und links bündig in Wandnischen eingepasst, kombiniert mit Einbauspiegeln in Raumhöhe, dimmbarer Beleuchtung und verdeckten Ablagen unterstreichen diese Aussage eindrucksvoll.

Unterdessen wird in Zürich der nördliche Teil der Stadt einem fortgesetzten Regenerationsprogramm unterzogen. Projekte wie der Quadroplatz von Max Dudler Architekten – vier unterschiedlich hohen Büroblöcke mit Ladenlokalen auf Strassenebene, angeordnet um einen neuen öffentlichen Platz – frischen die urbane Textur auf. Mit dem Gitter als dominierender Form, nicht nur im Flächennutzungsplan, sondern auch in der Fassadengestaltung, war eine bestimmte Rationalität auch bei der Ausstattung der Toilettenräume im MainTower erforderlich, um mit der übergeordneten architektonischen Gestaltung zu harmonieren.

Keine zwei Toilettengrundrisse innerhalb des Gebäudes sind identisch und so hat talsee mit den Architekten zusammengearbeitet, um speziell angefertigte Lösungen für jeden der Räume zu liefern. "talsee war der einzige Anbieter, der eine hochwertige, massgeschneiderte Lösung in schweizer Herstellung innerhalb des verfügbaren Budgets liefern konnte", erklärt Christian Moeller-Deplazes von Max Dudler.

Jedes Waschbeckengehäuse (alle perfekt in verschieden grosse Nischen eingepasst) und jeder schmale Spiegel wurde massgefertigt. Erstere, mit ihrer schwarzen Beschichtung die dunklen, gitterartig mosaikbefliesten Wände perfekt ergänzend, verfügen über integrierte Behälter für benutzte Papierhandtücher sowie Seifenspender. Selbst dieser reduzierteste aller Räume ist architektonisch vollständig ausformuliert. "Die zurückgenommene und typologische Designsprache unseres Büros – die ganz in der Tradition des van der Roheschen "less is more" steht – fand Ausdruck in den Badezimmermöbeln von talsee. Man kann das gesamte Projekt also durchaus als ein harmonisches Ganzes betrachten."

Geht es um architektonisch bedeutungsvolle, perfekt funktionierende Badezimmer, dann wird wohl kaum jemand talsee das Wasser reichen können.

© Architonic