Der dänische Leuchtenhersteller DARØ macht Licht, das auch funktioniert wenn es aus ist. Lassen Sie sich überraschen.

Bei der Gestaltung der Pendelleuchte Arkiturbine liess Designer Hans Christian Asmussen seiner Vorliebe für Ästhetik, Konstruktivismus und Asymmetrie freien Lauf

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Bei der Gestaltung der Pendelleuchte Arkiturbine liess Designer Hans Christian Asmussen seiner Vorliebe für Ästhetik, Konstruktivismus und Asymmetrie freien Lauf

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Reduziert, zurückhaltend, schlicht. Dänisches Design ist nicht laut. Für die dänische Beleuchtungsbranche scheint das nicht zu gelten; man assoziiert sie eher mit bunter Verspieltheit, sei es wegen der flatterigen Leuchtkraft von Poul Henningsens Artischocken-Kronleuchter oder wegen des Spielplatz-Appeals von Verner Pantons Flowerpot. Eine Firma, die sich lange Zeit eher im Hintergrund bewegt hat ist Darø. In den 47 Jahren seit seiner Gründung hat das Unternehmen ein solides Portfolio an hübschen und langlebigen Leuchten aufgebaut, die mit ihrem dezenten dänischen Stil vor allem auf dem Heimatmarkt eine Rolle spielten. Mit neuem Eigentümer und neu ausgerichteter Designpolitik ist das alles dabei sich jetzt zu ändern.

Im Jahr 2013 übernahm Thomas Darø das Familienunternehmen, das sein Vater Kjeld Darø 1969 in der jütländischen Stadt Randers gegründet hatte. Thomas wuchs auf in einer Welt des Handwerks und des Handels, er montierte nach der Schule in der väterlichen Fabrik Lampen. Die Übernahme des Betriebes war eine einschüchternde, aber positive Möglichkeit. "Es war eine wirklich grosse und spannende Herausforderung", sagt Darø junior. "Und auch ein bisschen beängstigend, das Erbe von über 40 Jahren Arbeit fortzuführen. Ich hatte aber eine klare Vorstellung davon, in welche Richtung ich mit dem Unternehmen gehen wollte, und machte das von Anfang an klar."

Hauptbezugspunkt bei der Gestaltung der Arkiturbine war die Asymmetrie einer Turbine. Die Bauweise mit Rahmen und lasergeschnittenen ‘Schaufeln’ ist simpel und leicht zu verstehen, das Resultat in seiner Erscheinung aber überraschend

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Hauptbezugspunkt bei der Gestaltung der Arkiturbine war die Asymmetrie einer Turbine. Die Bauweise mit Rahmen und lasergeschnittenen ‘Schaufeln’ ist simpel und leicht zu verstehen, das Resultat in seiner Erscheinung aber überraschend

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Die erste Aufgabe bestand darin, das Designprofil des Unternehmens komplett aufzufrischen. Bis dahin hatte das Designteam aus Vater und Sohn bestanden. Thomas entwarf viele der Key-Pieces der Firma, wie z. B. die Tischleuchte Architect und die Wandleuchte Fiora. Doch jetzt entschied er, dass es an der Zeit sei für eine Frischzellenkur, und er holte erstmalig in der Darøs Geschichte externe Designer an Bord. "Designer bringen ihre Ideen über neue Produktionsmethoden, neue Materialien und neue Konzepte mit", sagt Niels Svolgaard, der 2015 zu Darø kam und Vertrieb und Marketing übernahm. "Wir wollen Inspiration von lebendigen, atmenden Designern von heute."

Ungewöhnlicherweise arbeitet Darø oft mit Designern, die wenig bis gar keine Erfahrung in den Bereichen gewerbliche oder dekorative Beleuchtung haben, was beide, Darø und Svolgaard, als eine Bereicherung sehen. "Nicht von vornherein an die Dos and Don'ts der Beleuchtungsindustrie gebunden zu sein wird zu einem interessanten Teil des Designprozesses", erklärt Svolgaard. Die frischen Ideen eines Designers und die in mehr als vier Jahrzehnten gewonnene Erfahrung des Herstellers erweisen sich als sehr dynamische Kombination. "Wir verfügen im eigenen Haus über das gesamte Wissen darüber, was möglich ist und was nicht. Und wir arbeiten vom ersten Konzept bis zum fertigen Produkt zusammen", so Svolgaard.

Pendelleuchte Bell+ von Holst Madsen bringt Darøs Philosphie auf den Punkt, dass Produkte clever und überraschend zugleich sein sollten. Der schlichte Aluminiumschirm kann auf einem Eichensteg gekippt werden, um den Lichtfluss zu dirigieren

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Pendelleuchte Bell+ von Holst Madsen bringt Darøs Philosphie auf den Punkt, dass Produkte clever und überraschend zugleich sein sollten. Der schlichte Aluminiumschirm kann auf einem Eichensteg gekippt werden, um den Lichtfluss zu dirigieren

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Die Pendelleuchte Bell+ war eines der ersten Projekte, das in den neuen Kreativstrukturen entstand. Darø schloss sich dafür mit Industriedesigner Thomas Holst Madsen, Gründer der ModellerBox, zusammen. Der schlichte Aluminiumschirm von Bell+ sitzt auf einem Eichensteg, auf dem er sich in vorkonfiguriertem Winkel kippen lässt, um die Lichtausrichtung zu ändern. Die Lampe war Gewinner des German Design Award, Special Mention in der Kategorie Excellent Product Design wegen ihrer intelligenten Einfachheit, und sie ist paradigmatisch für die neue Designrichtung von Darø.

Die Hängeleuchte Bell+ bringt Darøs Überzeugung auf den Punkt: Produkte sollten clever sein und ein Überraschungsmoment haben. Bell+ ist clever, weil sich ihr Licht flexibel ausrichten lässt. Und sie überrascht, weil sie dafür keine Mechanik benötigt. "Wir werden ganz grundsätzlich von dem Wunsch und der Leidenschaft angetrieben, den Status Quo herauszufordern und zu hinterfragen. Wir sind immer auf der Suche nach überraschend cleveren Designs, die das Potenzial haben, Klassiker von morgen zu werden", sagt Darø über den Zusammenhang des simplen Mechanismus von Bell+ und der Designphilosophie seiner Firma, "Lösungen die überraschen, aber niemals nach Aufmerksamkeit rufen."

Die elegante Paso Tri Serie von Thomas Darø erweitert die ursprüngliche Paso-Kollektion. Hier zu sehen als Tischlampe in schwarz-schwarz

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Die elegante Paso Tri Serie von Thomas Darø erweitert die ursprüngliche Paso-Kollektion. Hier zu sehen als Tischlampe in schwarz-schwarz

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Hans Christian Asmussens Arkiturbine Serie von 2015 unterstreicht dieses Ethos. Die Lampe wird mit Digitaltechnik hergestellt ⎼ lasergeschnitten aus einem einzigen Stück Aluminium und dann trickreich zu einer 3-dimensionalen Konstruktion geformt ohne Schweissgerät, Bolzen oder Schrauben. Das Stück war letztes Jahr für einen London Design Award nominiert. "Die architektonischen Verbindungen verstecken sich hinter den 'Turbinenschaufeln'", erklärt Svolgaard. "Die Designmerkmale sind dezent, ein typisch dänischer Ansatz. Sie werden nicht betont, sondern lediglich angedeutet, was Teil der Überraschung ist."

Bell+ und die skulpturale Arkitubine stehen ästhetisch beide in der dänischen Designtradition, wenn auch in Art und Weise sehr verschieden. Statt einen identifizierbaren Markenstil zu etablieren, der ja auch einschränken kann, hat Darø sich entschieden, eine Vielzahl an langlebigen Produkten zu schaffen. "Wir wollen ausloten, was mit Licht möglich ist, ohne effekthascherisch zu werden", sagt Svolgaard. Das Unternehmen plant, nicht mehr als ein Modell pro Jahr auf den Markt zu bringen. Die Kombination aus wechselnden jungen Talenten und konkurrenzlosem Produktionswissen sollen seinen Ruf auf dem Markt zementieren. Es ist an der Zeit endlich hervorzustechen: "Wir wollen auf neuen Wegen ästhetisch ansprechende Beleuchtung entwickeln, die ein Statement setzt, 'an' und 'aus'."

Bell+ und Paso Tri sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Bell+ in oak-copper (oben) und Paso Tri als Stehleuchte in black-snow white (unten)

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Bell+ und Paso Tri sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Bell+ in oak-copper (oben) und Paso Tri als Stehleuchte in black-snow white (unten)

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