Nur die Harten kommen in den Garten: Tribù
Brand story von Alyn Griffiths
Bilzen, Belgien
24.04.17
Zum 50. Firmenjubiläum kann der belgische Ourtdoormöbelspezialist und Trendsetter TRIBÙ auf eine bewegte Geschichte, viele richtige Entscheidungen und ein beeindruckendes Portfolio blicken.
Der belgische Hersteller Tribù ist ein Pionier auf dem Gebiet der Outdoor-Möbel, die als Erweiterung des Innenraums funktionieren. Die Produkte bieten ein Gefühl von diskretem Luxus
Der belgische Hersteller Tribù ist ein Pionier auf dem Gebiet der Outdoor-Möbel, die als Erweiterung des Innenraums funktionieren. Die Produkte bieten ein Gefühl von diskretem Luxus
×Laut Einstein ist "das Mass der Intelligenz (...) die Fähigkeit zur Veränderung". Das gilt mit Sicherheit für Unternehmen, die in volatilen Märkten wie dem der Möbelindustrie operieren. Eine Firma, die in der Vergangenheit konsequent die Fähigkeit zur Anpassung an wechselnde Bedingungen bewiesen und sich dabei immer wieder neu erfunden hat, ist der belgische Outdoormöbelspezialist Tribù.
Die Wurzeln von Tribù reichen zurück bis ins Jahr 1967, als der Geschäftsmann Henri De Cock eine Firma für den Import von Gartenmöbeln gründete. Nach Henris Tod 1987 übernahm sein Sohn Lode den Betrieb und richtete den Fokus auf die Produktion von Möbeln, die diskreten Luxus und architektonisches Design vereinen. Zusammen mit dem Industriedesigner Wim Segers war Lode De Cock massgeblich verantwortlich für den Trend zu Outdoormöbeln, die sozusagen als Erweiterung des Interieurs funktionieren.
Im Rahmen des 50-jährigen Firmenjubiläums der Marke werden fünf Sätze von je zehn Stühlen, einem Tisch und zwei Sesseln in indischem Palisander (oberes Bild) hergestellt, um Tribùs Produktionsfähigkeiten zu demonstrieren
Im Rahmen des 50-jährigen Firmenjubiläums der Marke werden fünf Sätze von je zehn Stühlen, einem Tisch und zwei Sesseln in indischem Palisander (oberes Bild) hergestellt, um Tribùs Produktionsfähigkeiten zu demonstrieren
×Tribùs Modelle der frühen 1990er Jahren, waren eine klare Absage an die schweren Holz- und die billigen Plastik-Lösungen, die zu jener Zeit das Bild bestimmten. Die Natal Kollektion von 1999 zum Beispiel hatte einen schlanken Edelstahlrahmen mit einem Holzlattenrost an Sitzfläche und Rücken. So etwas hatte man bis dahin noch nicht gesehen. Im Jahr 1998 änderte Lode den Namen des Unternehmens von NV De Cock zu Tribù, was auf italienisch soviel wie "Stamm" bedeutet und an eine Gruppe von Menschen erinnern, die eng zusammenarbeitet, was die moderne und kosmopolitische Ausrichtung reflektieren soll.
Tribù arbeitet mit einigen der führenden Innenarchitekten der Welt zusammen. Für das Park Hyatt Hotel in New York verwendete das kanadische Studio Yabu Pushelberg Tribùs Botanic Liege und den Sessel Pure
Tribù arbeitet mit einigen der führenden Innenarchitekten der Welt zusammen. Für das Park Hyatt Hotel in New York verwendete das kanadische Studio Yabu Pushelberg Tribùs Botanic Liege und den Sessel Pure
×"Zu dem Zeitpunkt diese Art von Möbeln auf den Markt zu bringen galt als verrückt", erinnert sich Lodes Sohn Koen, heute CEO von Tribù. Sein Bruder Tom, Marketing-Direktor des Unternehmens, ergänzt: "Das war ein mutiger Schritt. Aber ich erinnere mich, dass ich schon als Kind davon überzeugt war, dass es absolut notwendig ist, schöne Möbel für den Aussenbereich herzustellen."
Über mehr als ein Jahrzehnt behauptete sich Tribù erfolgreich am europäischen Markt und expandierte nach und nach darüber hinaus. Das nächste Hindernis tauchte 2008 in Gestalt der globalen Finanzkrise auf, die die Outdoor-Möbelindustrie zermalmte und die De Cock Familie zwang, ihr Geschäft umzuformen. "Es war eine schwierige Zeit, aber es war auch sehr interessant, weil es uns herausforderte, uns wieder selbst neu zu erfinden“, erklärt Koen De Cock. "Als belgisches Familienunternehmen entschieden wir uns dafür, uns auf das zu konzentrieren, was wir wirklich gut können: Das High-End-Outdoor-Segment ins Visier zu nehmen. Und die beste Marke in diesem Bereich zu werden."
Tribù ermutigt Designer, nicht nur vertraute Materialien wie Teakholz zu verwenden sondern auch neue Wege zu beschreiten. Monica Armanis Tosca Kollektion (oben) setzt auf ein geflochtenes Schaummaterial mit wasserfesten Polstern
Tribù ermutigt Designer, nicht nur vertraute Materialien wie Teakholz zu verwenden sondern auch neue Wege zu beschreiten. Monica Armanis Tosca Kollektion (oben) setzt auf ein geflochtenes Schaummaterial mit wasserfesten Polstern
×Die Konzentration auf den Luxusmarkt half Tribù dabei, sich als zuverlässiger Partner für Designer zu etablieren, die an renommierten Projekten arbeiten, egal ob Privatwohnungen, Hotels oder Büros. Tribù lieferte fortan Möbel an Top-Resorts, einen Premium-Apartmentkomplex in Singapur, Outlets von Dior und Nespresso und Apples neue Zentrale in Cupertino.
Das neue Büro mit 1000 qm Showroom in Bilzen, Belgien, wurde vom Architekten Nicolas Schuybroekin und Innenarchitekten Marc Merckx gestaltet und bietet eine gleichwertige Umgebung zu privaten High-End-Projekten
Das neue Büro mit 1000 qm Showroom in Bilzen, Belgien, wurde vom Architekten Nicolas Schuybroekin und Innenarchitekten Marc Merckx gestaltet und bietet eine gleichwertige Umgebung zu privaten High-End-Projekten
×Zum 50. Geburtstag kann die Firma mit Stolz auf einige mutige Schritte zurückblicken, die sich ausgezahlt haben. Der Umsatz hat sich seit 2009 nahezu verdreifacht und die resultierende Expansion machte den Bau eines geeigneten neuen Firmensitzes und Showrooms erforderlich. Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten entwickelte Tribù eine streng limitierte Version der Natal-Kollektion mit Sitzen aus seltenem indischen Palisander. Fünf Sätze von je zehn Stühlen, einem Tisch und zwei niedrigen Sesseln werden produziert und repräsentieren die fünf Kontinente, die Tribù mittlerweile beliefert.
Tribù ist nach wie vor ein Familienunternehmen mit nun 50 Mitarbeitern. Lode De Cock (mitte) fungiert als Berater seiner Söhne Koen (links), CEO der Firma und Tom (rechts), Vertriebs- und Marketingleiter
Tribù ist nach wie vor ein Familienunternehmen mit nun 50 Mitarbeitern. Lode De Cock (mitte) fungiert als Berater seiner Söhne Koen (links), CEO der Firma und Tom (rechts), Vertriebs- und Marketingleiter
×Mit Blick auf die Zukunft hofft Koen De Cock, dass Tribù auch weiterhin wächst und seine Produktpalette kontinuierlich um Beleuchtung, Sonnenschirme und weiteres Zubehör erweitert, und so seinen Kunden alle Outdoor-Bedürfnisse erfüllen kann. Aber ganz gleich was die Zukunft bringt: Tribù ist ein Unternehmen, das bereit ist sich zu ändern und anzupassen. "Ich hoffe, dass wir in 50 Jahren noch das Gleiche tun werden“, sagt De Cock. "Aber vielleicht ist es in 50 Jahren auch so heiss, dass niemand draussen sitzen kann und wir nur noch Sonnenschutz herstellen. Man weiss nie!"
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