Trendige WCs von Trone

Dem WC ein ganz neues Image zu verleihen – das ist das Ziel der Pariser WC-Marke Trone. Und was für ein Image! Das junge Unternehmen, das erst seit vier Jahren auf dem Markt ist, hat eine scheinbar endlose Fotosammlung von WC-Interieurs geschaffen, die zum Schmunzeln und Staunen anregen und den Wunsch wecken, sie alle sofort zu besuchen. Keines der originellen Universen ist ohne überraschende Details, was die visuellen Bemühungen und die Vorstellungskraft des Trone-Teams nur allzu gut beweist.

Die Idee einer „Designtoilette“ kam dem Gründer Hugo Volpei, nachdem er eines der meistbesprochenen Restaurants in London, das Sketch, mit seinem kunstvollen und dekorativen gastronomischen Konzept besucht hatte. Trotz der auffallend unkonventionellen Toilettenumgebung entdeckte Volpei die traditionellen weissen, an der Wand angebrachten WCs und dachte, warum nicht die WC-Schüssel an sich überdenken? Er konsultierte einen Architekten, einen engen Freund aus Kindertagen, der ihn bei dieser Designherausforderung unterstützte, und gemeinsam entwickelten sie die Idee und das Design ihres ersten WCs, Icone01.

Trone präsentiert inzwischen zwei WC-Designs, Icone01 und den jüngsten Neuzugang, Callipyge – beide echte Hingucker. Icone1 fällt sofort durch seinen transparenten Wasserbehälter ins Auge, der wie eine geschlossene Fontäne hinter der Toilette steht und nur drei Liter Wasser zum Spülen benötigt – das Minimum, das heute für WCs vorgeschrieben ist. Callipyge strahlt eine geometrische Verspieltheit aus und erinnert mit ihrem skulpturalen Format an den Art-déco-Stil der 1920er Jahre. Die farbenfrohen, glänzenden Oberflächen der WCs unterstreichen die Visionen von Trone: dass WCs auch elegant, fröhlich und fantasievoll sein können.

Aktuell werden 60 % der Toiletten an Privatkunden verkauft, anfangs richtete sich Trone jedoch vor allem an das Hotel- und Gaststättengewerbe. „Wir hatten das Glück, mit berühmten Restaurantketten wie Big Mamma zusammenzuarbeiten, die unser erster Kunde war“, sagt Volpei, „ohne Prototypen, nur anhand von Bildern, sagten sie ja zu unserem ersten gemeinsamen Projekt.“ Seitdem hat Trone mit mehreren renommierten Köch:innen und Sternerestaurants zusammengearbeitet, die bereit waren, sich seinem kreativen Bestreben anzuschliessen, „das WC-Erlebnis neu zu erfinden“.

„Um eine starke Marke zu schaffen, haben wir uns bewusst dafür entschieden, dieses Geschäft anders anzugehen als die klassische Badezimmerbranche", sagt Volpei. „Für unsere Fotoshootings haben wir Modefotograf:innen engagiert und Locations ausgesucht, die eng mit Design und Kunst verbunden sind, zum Beispiel die Villa Cavrois des modernistischen französischen Architekten Robert Mallet-Stevens aus dem Jahr 1932.“ Die Villa Cavrois war seit ihrer Wiedereröffnung 2015 Kulisse für viele Fotoshootings im Bereich Design und Mode, allerdings nicht für Toiletten – bis Trone auftauchte.

Neben dem Aufbau eines starken visuellen Erscheinungsbildes ist Trone dabei, ein Unternehmen aufzubauen, das auf menschlichen und sozialen Werten basiert. Bis Ende dieses Jahres soll das Unternehmen B Corp zertifiziert werden; B Corporations werden für ein Geschäftsmodell ausgezeichnet, das das Gemeinwohl über den Profit stellt. „Wir möchten uns in einer zeitgemässen und zukunftsorientierten Bewegung engagieren, in der die Frage, wie man sich am besten um die Menschen, die Gemeinschaft und die Umwelt kümmert, automatisch mitgedacht wird“, sagt Volpei. Aus diesem Grund kooperiert Trone mit französischen und italienischen Herstellern und Handwerkern in kleinen Produktionsstätten, die bereit sind, mit spezialisierten und massgeschneiderten Produkten zu arbeiten, und die sich in geografischer Nähe befinden, sodass ein regelmässiger Kontakt möglich ist.

Für Volpei geht der Wunsch, positive Impulse zu setzen, so weit, dass er die Tabus der westlichen Kultur in Bezug auf den WC-Besuch beeinflussen will. Anders als in der japanischen Kultur, in der Hightech-Toiletten seit den 1980er Jahren normal sind, ist das Gespräch über Toiletten im Westen nach wie vor ein heikles Thema. „Bei unseren Produkten geht es nicht nur um Ästhetik“, erklärt Volpei, „unsere Ingenieur:innen sind damit beschäftigt, Produkte zu erfinden, die ein angenehmes WC-Erlebnis ermöglichen, indem sie zum Beispiel die Geruchsprobleme nach dem WC-Besuch angehen; wir haben bereits ein Patent für eine Anti-Geruchs-Technologie angemeldet, die den Geruch in nur 30 Sekunden beseitigen kann. Dieses Produkt werden wir in Kürze in unsere Kollektion aufnehmen.“

Wer weiss, vielleicht wird der Kauf eines WCs zu einem so normalen Gesprächsthema wie die Frage, wo man sein neues Sofa kauft. Das Ausmass an Eleganz und Vorstellungskraft, das Trone bietet, weckt auf jeden Fall das Interesse daran, mehr Humor, Fantasie und Finesse in etwas so Alltägliches und Gewöhnliches wie den Besuch einer Toilette einzubringen.

© Architonic

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