Licht und Architektur: EuroShop 2017

Die Messe, die ihre Tore vom 5. bis 9. März öffnet, kann heuer ihren 50. Geburtstag feiern und führt ihren ungebrochenen Erfolg auch auf ihren etwas ungewöhnlichen Turnus von drei Jahren zurück. Bereits 1975 wurde sie im Hinblick auf die mittelfristig angelegten Innovationspotenziale im Ladenbau von einem zwei- auf einen dreijährigen Rhythmus umgestellt. Eine gute Entscheidung, denn sie gibt den Ausstellern seitdem genügend Zeit, ihre Konzepte und Produktentwicklungen voranzutreiben und garantiert den Besuchern – Shopbetreibern und Planern – tragfähige Innovationen.

In Zeiten, in denen der Online-Handel in der Breite erfolgreich ist, reagiert der Einzelhandel klug, stärkt seine Alleinstellungsmerkmale und präsentiert sich in modernen Einkaufswelten mit zum Teil atemberaubenden Auftritten. Markenshops, Handelsketten und individuelle Fachgeschäfte ziehen alle Register einer emotionalen und funktionalen Kundenansprache, überlassen nichts dem Zufall und vertrauen dabei sowohl auf versierte Ladenbauunternehmen, als auch auf freie Architekten, auf Interior- und Lighting-Designer, die ihrerseits fortwährend auf der Suche nach überzeugenden, individuellen und überdurchschnittlichen Lösungen sind. Neben den Oberflächen von Decke, Wand und Boden, die den Charakter eines Verkaufsraumes prägen, ist es vor allem das Licht, das im Idealfall die verschiedenen Materialien zu einem Wirkganzen vereint.

Die EuroShop bietet alles: Dem Shopbetreiber zeigt sie vor allem, was aktuell möglich ist, den Architekten, Designern und Ladenbauern darüber hinaus, was es gibt und womit man was erreicht. Nicht ohne Stolz erklärt Elke Moebius, Director EuroShop und Global Head Retail & Retail Technology bei der Messe Düsseldorf: „Es geht bei der EuroShop vielleicht auch ums Staunen oder um die Faszination, aber aus Planersicht in erster Linie um die Inspiration und den Gedankenaustausch.“

Nicht von ungefähr sind rund zehn Prozent der Messebesucher Architekten und Designbüros. Sie sind damit nach dem klassischen Einzelhändler und der Industrie die drittstärkste Gruppe. Zwei Tage, so die Statistik, sind sie in den Messehallen unterwegs. Sieben Erlebnisdimensionen halten sie in Bewegung oder fesseln sie an den Ort ihres Interesses: POP Marketing, Expo & Event Marketing, Retail Technology, Visual Merchandising, Shop Fitting & Store Design, FoodTech & Energy Management und Lighting.

Letzteres, auf anderthalb Messehallen versammelt, ist sozusagen der übergeordnete Aspekt bei Architektur und Retail Design. Jedes Gestaltungskonzept funktioniert am Ende nur mit dem jeweils eingesetzten Licht, seiner Dramaturgie, seiner Inszenierung, seiner Ganzheitlichkeit aus einer Kombination von künstlichem und Tageslicht, seiner Dynamik etc. Und die Leuchten- und Leuchtmittelindustrie bringt regelmässig neue Tools in die Märkte. Allein der Technologiesprung durch LED mit all seinen technischen und gestalterischen Facetten hat das „Licht in Verkaufsräumen“ auf ein ganz neues Level gehoben. Es geht so weit, dass die Lichtstimmung in einem Verkaufsbereich exakt auf die bekannten Vorlieben der jeweiligen Käuferzielgruppe abgestimmt werden kann.

Vor diesem Hintergrund sind die so genannten "Specials" der EuroShop, wie das bereits seit Jahren etablierte Designers´ Village, die Lighting Designers´ Zone sowie die Italian Lighting Lounge, Anziehungspunkte für ein professionelles Networking. Hier präsentieren international agierende Firmen sowie freie Planungs- und Designbüros nicht nur ihr Leistungsspektrum, sondern erweisen sich auch als hilfreiche Ansprechpartner für konkrete Problemstellungen des Planeralltags im Laden- und Messebau.

„Was wir mit ebenso grosser Zufriedenheit feststellen, ist die über alle Teilzielgruppen hinweg zuverlässig hohe Akzeptanz unserer Vortragsforen, bei denen wir immer der Praxisnähe den Vorzug vor theoretischem ‚Frontalunterricht’ geben“, erläutert Elke Moebius. Sechs Foren wird es geben, wobei für die Zielgruppe der Architekten und verwandter Professionen das ECOpark Forum (Energiemanagement, Nachhaltigkeit etc.) sowie das EuroShop Forum Architecture & Design sicher die spannendsten werden. Interessenten müssen die Messe dafür nicht verlassen, denn es handelt sich nicht um einen begleitenden Kongress im klassischen Sinn. Die kostenfreien Veranstaltungen können jederzeit ohne Voranmeldung direkt in den Hallen besucht werden – so, wie es in den individuellen Zeitplan passt.

Ein weiteres Highlight der Messe ist die schon mit Spannung erwartete Preisverleihung anlässlich des EuroShop Retail Design Awards, mit dem alljährlich die weltbesten Shopkonzepte ausgezeichnet werden.

© Architonic