The Big Picture: Unilux

Eigentlich waren sie auf der Suche nach einem existierenden Haus, berichtet das australische Bauherrenpaar Jess und Derek auf seinem Instagram-Profil. Doch: “Als wir auf dieses sehr steile Baugrundstück mit grossartigem Ausblick stiessen, konnten wir nicht davon lassen.” Es ist die klassische Liebe auf den ersten Bauherrenblick. Die Hanglage, gesäumt von Bäumen, verspricht ihnen Privatsphäre und Naturnähe im gerade einmal zehn Minuten vom Stadtzentrum entfernten Mount Nelson, einem Vorort der Stadt Hobart in Tasmanien. Die Gegend ist beliebt wegen der Fernsicht, die sich hier ins Tal hinab und hinüber zur Flussmündung des River Derwent bietet.

Die Grundidee für ihren Neubau brachten Jess und Derek selbst ein. Da die Bauherrin Wurzeln in Tschechien hat, überrascht es nicht, dass die beiden sich letztendlich von einem Neubau im tschechischen Isergebirge inspirieren liessen. Ihr Wunsch: ein scheunenhaftes Holzhaus mit archetypischer Satteldachform und geringem Dachüberstand. Aufgabe des ansässigen Architekturbüros Crump war es nun, dies in ein Passivhaus – auch das eine Anforderung des Paares – und geeignet für diesen Ort auf der anderen Erdhalbkugel zu übersetzen. Natürlich musste auch der atemberaubende Blick in Talrichtung eingefangen werden, während sich die restlichen drei Seiten, allein schon aus klimatischen Gründen, eher der Aussenwelt verschliessen.

So wurde auf der Giebelseite in nordöstlicher Himmelsrichtung eine vom Boden bis zum First reichende Glasfläche installiert. Geplant und gefertigt wurde diese als Holz-Aluminium-Fassade von Unilux in Deutschland. Genau für solch ambitionierte Projekte hat der Spezialist für Fenster und Türen aus Salmtal in Rheinland-Pfalz das Produkt FineLine im Programm. Als selbsttragende Pfosten-Riegel-Konstruktion wird diese inklusive Glas wie jedes andere Fertigteil eingesetzt. Somit lassen sich grosse Flächen über mehrere Geschosse hinweg individuell verglasen – auf Wunsch auch mit Hebe- bzw. Schiebeelementen und Beschattung. Und das mit Dämmeigenschaften, die bis zum Passivhaus-Niveau reichen sowie optional mit einem UV-Schutz-Glas, das das Ausbleichen von Möbeln und Böden verringert.

Im Fall von Jess und Derek wurde an dieser Stelle zugunsten einer durchgängig filigranen Anmutung auf öffenbare Fenster verzichtet. Dank ihrer schlanken Profile fällt die FineLine-Konstruktion kaum ins Gewicht, sondern gliedert das Panorama vielmehr in unterschiedlich grosse Rechtecke, welche wie Leinwände vor einem Caspar-David-Friedrich-haften Motiv betrachtet werden können. Sind die Stege zum Zwecke der Witterungsbeständigkeit an der Aussenseite aluminiumverschalt, so führt ein Holzrahmen in transparent matt lackierter Kiefer an der Innenseite die Idee der Naturverbundenheit fort und wird auch an allen anderen Fenstern und Türen des Hauses einheitlich aufgegriffen.

Die Wohnfläche, die das Paar zusammen mit Dalmatiner Bowie bewohnt, verteilt sich auf zwei Etagen und öffnet sich zur Hangseite doppelgeschossig bis unter das Dach. Genauer noch: Der Wohnbereich schwebt förmlich den Bäumen entgegen, denn das Architektenteam um Nathan Crump stellte das holzverkleidete Haus nur zu einem Teil auf einen massiv gemauerten Sockel, sodass das Volumen mit anmutiger Leichtigkeit über den Hang hinausragt.

Einziehen konnten die Bauherren nach einjähriger Bauzeit im Oktober 2020. Seitdem geniessen sie das viele Tageslicht in ihrem Haus, jeden Moment, jeden Blick, der sich ihnen von der Küche, vom Esstisch, vom Sofa oder oben von der Galerie aus durch die riesige, an der Spitze siebeneinhalb Meter hohe und knapp fünfeinhalb Meter breite Glasfassade bietet – wenn etwa die tiefstehende Sonne nur die Wipfel des Waldes berührt oder der Nebel mystisch das Tal hinaufkriecht.

Eine wichtige Auflage, die bei der Konstruktion des Neubaus berücksichtigt werden musste, war im Übrigen, dass das Haus gegen Buschbrände geschützt ist. Neben einer hochdichten, von Natur aus feuerbeständigen Holzverkleidung und anderen nicht brennbaren Materialien erfüllt auch die Holz-Aluminium-Fassade diesen Anspruch.

Man darf das Paar und seinen vierbeinigen Gefährten um diese glückliche Begegnung mit dem Grundstück beneiden. Die beste Entscheidung war es in jedem Fall, sich das Schauspiel der Natur dank FineLine von Unilux bis tief in den Wohnbereich hineinzuholen.

© Architonic