CHANGE repräsentiert eine neue Generation höhenverstellbarer Büro- und Besprechungstische, bei deren Entwicklung neben einer vorbildlichen Funktionalität und Vielseitigkeit vor allem das Design im Fokus stand.

Die präzise Seitenansicht des T-Fuss-Modells von CHANGE lässt nichts von einer Höhenverstellung vermuten

Das Tischsystem CHANGE von VARIO | Design

Die präzise Seitenansicht des T-Fuss-Modells von CHANGE lässt nichts von einer Höhenverstellung vermuten

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Kann sich noch jemand an die Zeiten erinnern, als in den Büros nur einfache Tische standen? Modell „Vierbeingestell plus Platte“. Eine Höhe und verschiedene Plattenausführungen standen zur Wahl. Das war für etwa zwei Drittel der Bürobelegschaft in Ordnung. Die anderen mussten sich mit der Höhenverstellung des Drehstuhles behelfen. Gesund war das nie, ungesund fast immer. Dann schwappte aus Skandinavien die Idee eines in der Höhe anpassbaren Tisches zu uns herüber.

Ergonomie, schon früh das Zauberwort, wenn es um den Fortschritt in Sachen Büromöbel ging, schloss nun auch die Tischentwicklung mit ein. Ein höhenverstellbarer Tisch ist jedenfalls nichts Schlechtes; für die Kleinen nicht und auch nicht für die Grossen. Nahezu jeder Hersteller von Büroarbeitstischen hat folglich ein oder sogar mehrere Modelle im Programm. Und seitdem das Sitzen im Allgemeinen und im Büro im Besonderen in Verruf geraten ist, erhebt sich so mancher Arbeitstisch bis in schwindelnde Höhen. Man kann schliesslich auch im Stehen arbeiten. Sollte es tun, zumindest zwischendurch immer mal wieder.

Keine Längstraverse stört den Beinraum. Feingliedrig und anmutig leitet die Konstruktion alle auftretenden Belastungen in die Bodenkufen

Das Tischsystem CHANGE von VARIO | Design

Keine Längstraverse stört den Beinraum. Feingliedrig und anmutig leitet die Konstruktion alle auftretenden Belastungen in die Bodenkufen

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Vor diesem Hintergrund versteht man die Ansage des Herstellers VARIO, eine neue Generation von höhenverstellbaren Arbeits- und Besprechungstischen entwickelt zu haben, auch als eine Kampfansage an das gestalterische Einerlei des Marktes. Geschäftsführer Matthias Kurreck bringt die initiale Zielsetzung auf den Punkt: „Wir wollten einen Sitz-Stehtisch entwickeln, der sich nicht nur allein im Hinblick auf seine Qualität im Markt durchsetzen würde, sondern vor allem auch unter den Aspekten Funktionalität, Gewicht, Design und Eigenständigkeit.“

Hinter diesen Anstrengungen steht die Absicht, das Wohlbefinden des arbeitenden Menschen in einer modernen Büroumgebung zu fördern. Das bedeutet, neueste Erkenntnisse zu Ergonomie und Funktionalität in ein formal anspruchsvolles Produkt zu überführen, eine wünschenswerte und körpergerechte Höhenanpassung der Arbeitsfläche nicht nur grundsätzlich und normgerecht anzubieten, sondern in einer Art, die alltagstauglich, unkompliziert und motivierend ist. Nur wenn das System Vertrauen einflösst und Zuverlässigkeit ausstrahlt, nimmt der Nutzer das Angebot an und wandelt seinen regulären Arbeitstisch auch spontan und zwischendurch um in einen Steharbeitsplatz mit den bekannten ergonomischen Vorzügen.

Mit CHANGE lassen sich alle bewährten Tischkonfigurationen moderner Bürokonzepte realisieren

Das Tischsystem CHANGE von VARIO | Design

Mit CHANGE lassen sich alle bewährten Tischkonfigurationen moderner Bürokonzepte realisieren

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Doch wie steht es um die Gestaltung? Sie fällt als erstes in den Blick. Ergonomie und Design sind nicht per se ein Paar, geschweige ein erfolgreiches. Bei der Konstruktion höhenverstellbarer Tische wurde und wird aus Stabilitätsgründen viel Stahl verbaut – für Kufen, Säulen, Traversen und Träger. Daraus resultieren nicht selten uncharmante Silhouetten, beeindruckende Gewichte, der Einsatz von wahren Kraftpaketen für das motorische Heben und Absenken sowie einiger Umstand beim händischen Anpassen der Höhe. In der Liga „Leichtbau“ gab und gibt es diese Probleme zwar nicht, aber dafür klappert oder wackelt es, und die kleine quietschende Handkurbel vorn unter der Tischplatte kämpft auch nach Jahren noch um das Vertrauen der Nutzer.

Mit CHANGE hat das Unternehmen erneut sein Know-how, sein Gespür für Innovation und seine Sorgfalt in der Lösung wichtiger konstruktiver und gestalterischer Details unter Beweis gestellt. In knapp zwei Jahren Entwicklungszeit entstand in der erfolgreichen Zusammenarbeit mit den Designern Uwe Sommerlade und Gerhard Bernhold ein sachlich-elegantes Sitz-Steh-Tischprogramm, das bei aller Eigenständigkeit einen zugleich zurückhaltenden Auftritt pflegt. Das aktuelle System ergänzt das bestehende Sortiment und unterstreicht die Strategie des Unternehmens, dem Design eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Möbelprogrammen zuzuweisen.

Das Bedienelement zur elektromotorischen Höhenverstellung zwischen 65 und 130 cm, womit nicht nur eine Anpassung an die jeweilige Körpergrösse des Nutzers erfolgt, sondern auch die „Umwandlung“ zum Stehtisch

Das Tischsystem CHANGE von VARIO | Design

Das Bedienelement zur elektromotorischen Höhenverstellung zwischen 65 und 130 cm, womit nicht nur eine Anpassung an die jeweilige Körpergrösse des Nutzers erfolgt, sondern auch die „Umwandlung“ zum Stehtisch

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Kabelführung mit senkrechtem Kanal parallel zum Bein werkzeugfrei montiert, plus Kabelkette zur abklappbaren Kabelwanne unterhalb der Tischvorderkante

Das Tischsystem CHANGE von VARIO | Design

Kabelführung mit senkrechtem Kanal parallel zum Bein werkzeugfrei montiert, plus Kabelkette zur abklappbaren Kabelwanne unterhalb der Tischvorderkante

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Die Entscheidung für eine kompetente Unterstützung durch externe Designer, bedeutete für VARIO nicht, die eigene Entwicklungsabteilung aussen vor zu lassen. Viele Details und Bauteile entstanden in enger Zusammenarbeit. CHANGE bietet einen T- und einen C-Fuss. Das ist an sich nichts Besonderes, bis auf die Tatsache, dass hier beide Varianten formal sehr ähnlich sind. Das freut den Architekten und den Büroplaner, ergibt sich doch sonst aus einer gleichzeitigen Verwendung beider Füsse im selben Raum leicht ein gestalterisches Problem. Hier nicht. Bestimmte Konfigurationen, wie etwa eine Schreibtisch-Ecklösung, lassen sich mit einem asymmetrischen C-Fuss besser, sprich ergonomischer realisieren. Der T-Fuss hingegen wird von Planern wegen seiner Symmetrie zurecht bevorzugt eingesetzt. Mit der formalen Angleichung beider Typen überwindet dieses Tischsystem die im Markt verbreitete „Unverträglichkeit“ von Komponenten innerhalb einer Produktlinie.

Kurzfristige Meetings, informelle Treffen etc. finden ohnehin vorzugsweise im Stehen statt. Aber erst wenn sich einzelne und sogar verkettete Besprechungstische prinzipiell und selbstverständlich so einfach in der Höhe anpassen lassen wie Arbeitstische, dann ist in Sachen Flexibilität viel erreicht. Die Konfigurierbarkeit von CHANGE ist so selbstverständlich wie die positive Haptik im gesamten Greifraum des Nutzers. Rundungen, Radien, Kanten, Oberflächeneigenschaften ... – alles mit hohem Anspruch umgesetzt. Nicht zuletzt wurde auch die zunehmend eingeforderte Individualisierung von Industrieprodukten berücksichtigt, wie die beachtliche Oberflächen- und Farbauswahl belegt, die in ihren Kombinationsmöglichkeiten keinem Innenraumkonzept im Weg stehen wird.

Untersicht mit Schiebeplattenverschluss, innen und aussen montierten Geräteträgern, Kabelwanne und Sichtblende. Die stabile Primärkonstruktion besteht nur aus den Tischfüssen, der Längstraverse unter der Platte sowie zwei Plattenträgern

Das Tischsystem CHANGE von VARIO | Design

Untersicht mit Schiebeplattenverschluss, innen und aussen montierten Geräteträgern, Kabelwanne und Sichtblende. Die stabile Primärkonstruktion besteht nur aus den Tischfüssen, der Längstraverse unter der Platte sowie zwei Plattenträgern

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Eine ganz wesentliche Voraussetzung für ein solch fortschrittliches Gestaltungskonzept war die Entscheidung der VARIO-Geschäftsführung, die zu erwartenden Werkzeugkosten nicht von vornherein zu deckeln. „Das liess uns Designern einen optimalen Spielraum“, erinnert sich Uwe Sommerlade und ist sich ganz sicher, dass CHANGE den Schritt weg von einer lediglich normgerechten Tischmaschine hin zu einer eigenständig gestalteten Produktlinie vollzogen hat. Zurzeit bietet der Markt jedenfalls kaum etwas Vergleichbares, und die Auszeichnung mit dem Red Dot Design Award 2014 gibt allen an der Entwicklung Beteiligten Recht.

Die Kufe ist ein Aluminiumdruckguss, die äussere Beinsäule ein Aluminium-Strangpressprofil. Beide Bauteile sind zwar viereckig, haben aber zum Teil leicht gewölbten Flächen; und obwohl sie sich in einem 90-Grad-Winkel treffen, wirkt ihr Übergang optisch organisch, so dass der Tischfuss wie aus einem Stück gefertigt anmutet. Tatsächlich treffen beide Bauteile erst oberhalb des Kufenbogens aufeinander. Die Entscheidung, Kufe und äusseres Bein in Aluminium umzusetzen, unterstützt nicht nur gestalterische Möglichkeiten und Freiräume, sondern bringt auch eine deutliche Gewichtsersparnis. Ein wesentlicher Unterschied zu anderen Produkten liegt darin, das tragende Zulieferteil Teleskopsäule nicht automatisch auch zu einem „tragenden“ Bauteil hinsichtlich der Gestaltung zu machen, es nicht einfach zu verbauen und zu behübschen. Die runde zwei- oder dreiteilige Teleskopsäule steckt bei CHANGE innerhalb der äusseren Beinsäule. Händisch erfolgt die Höhenanpassung werkzeuglos in Zentimeterschritten zwischen 65 und 85 cm, elektromotorisch stufenlos zwischen 65 und 130 cm. Der elegante Säulenkopf – der Hersteller nennt ihn Anbindungselement – tritt als längliches, relativ flaches Formteil in Erscheinung und zeigt die Seitenbündigkeit der Beinkonstruktion. Drei Kunststoffkappen bedecken sein Innenleben. Da es bei CHANGE keine der sonst üblichen Quertraversen etwa in Kniehöhe gibt, das Tischsystem also einen maximalen Beinraum gewährt, kommt der kraftschlüssigen Verbindung von Teleskopsäule und Unterplatten-Traverse im Anbindungselement eine zentrale Bedeutung zu. Die besonders bei Vollauszug der Säulen beachtlichen möglichen Biegekräfte werden verformungsarm in Säulen und Bodenkufen geleitet. Da wackelt nichts. Das einzige Geräusch macht der leise Elektroantrieb, der bei Bedarf unsichtbar innerhalb der Säulen arbeitet. Komplettiert wird die praktisch unsichtbare Konstruktion noch von je einem Plattenträger quer zur Traverse neben den Anbindungselementen. Diese Querträger sind eingeschnitten und liegen damit fast in der Ebene der Traverse.

Geräteträger für Drucker oder Rechner werden entweder aussen oder innen an den Anbindungselementen montiert. Maximal zwei pro Tisch

Das Tischsystem CHANGE von VARIO | Design

Geräteträger für Drucker oder Rechner werden entweder aussen oder innen an den Anbindungselementen montiert. Maximal zwei pro Tisch

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Für CHANGE stehen die üblichen Plattenzuschnitte sowie Freiformplatten aus HPL oder aus Feinspan zur Wahl. Eine Besonderheit ist die alternative Ausbildung der Plattenecken als Rundung mit einem 40 mm Radius. Ein Detail, das den Charakter einer ganzen Tischanordnung stark beeinflussen kann. Unter den zahlreichen intelligent entwickelten Ausstattungsdetails steht der patentierte Schiebeplattenverschluss an erster Stelle. Schiebeplatten erleichtern die Zugänglichkeit der horizontalen Kabelwanne bei bestimmten optionalen Ausstattungen der Tische beziehungsweise bei einigen Tischkonfigurationen. Gar zu lässige Kabelführungen an höhenverstellbaren Tischen sind nicht nur Architekten ein Dorn im Auge. Hier wird sauber geführt: per Kanal bis Oberkante Tischfuss, dann mit flexibler Kabelkette. Die diversen Blenden für Sicht- und Beinraum mit entsprechenden Tablaren und Halterungen sowie die Geräteträger für Rechner und Drucker geben ein einheitliches Bild. Optionale Verbindungsholme zwischen den Beinen gegenüber stehender Tische ermöglichen zudem die fixe und einheitliche Position von Sichtblenden unabhängig von den wechselnden Höhen der Platten. Das ist zum Beispiel wichtig, wenn bodenstehende Blenden aus Gründen raumlufttechnischer Belange nicht eingesetzt werden können.

CHANGE eignet sich für eine Vielzahl von Tischkonfigurationen und alle gängigen Bürostrukturen. Vom Geschäftsleitungsbüro über den anspruchsvollen Einzelarbeitsplatz bis zum ablaufoptimierten Grossraumbüro lassen sich ganz verschiedene Anwendungsbereiche berücksichtigen und abbilden, ohne dass im Hinblick auf Gestaltqualität, Funktion, Flexibilität und Ergonomie Abstriche zu machen wären. Was Architekten und Objektplaner in der Regel besonders schätzen, ist die formale Integration der unverzichtbaren Konferenzräume und Besprechungszonen. Genau das bietet das Tischsystem CHANGE, und selbstverständlich sind einzelne Meetingtische und verkettete Tischanlagen mit den gleichen Features zur Höhenverstellung ausgestattet wie die Arbeitstische.

Das Wichtigste auf einen Blick: Ein flaches Anbindungselement fügt Längstraverse und Teleskopsäule zu einer steifen Rahmenecke, die alle auftretenden Kräfte sicher in den Tischfuss umleitet

Das Tischsystem CHANGE von VARIO | Design

Das Wichtigste auf einen Blick: Ein flaches Anbindungselement fügt Längstraverse und Teleskopsäule zu einer steifen Rahmenecke, die alle auftretenden Kräfte sicher in den Tischfuss umleitet

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Sind alle Anforderungen in puncto Funktion und Ergonomie geklärt, können Gesamtanmutung, Konstruktion und Details überzeugen, bleibt als letzte wichtige Entscheidung die zu Oberflächen und Farben. Die Palette für Gestell und Platte ist bei CHANGE opulent. Allein acht Holzdekore stehen zur Wahl, daneben gibt es sechs Unidekore, acht Furnieroberflächen, drei Laminat und Vollkernfarben sowie vier Desktop-Linoleumtöne Für die Fussgestelle, bestehend aus Kufe, Aussensäule, Innensäule und Säulenkopf, werden fünf in sich stimmige Kombinationen aus den Farben Premiumweiss, Weissaluminium, Porzellan und Chrom angeboten.

Seine klare Formensprache unterstützt zudem die freie Kombination von CHANGE mit den etablierten VARIO Stauraum- und Trennwandsystemen der aktuellen Kollektion.

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