VIENNA DESIGN WEEK #10: 30.9. – 9.10.2016
Text von Vienna Design Week
Vienna, Österreich
05.09.16
Die VIENNA DESIGN WEEK ist Österreichs größtes Designfestival mit einer Vielzahl an Schauplätzen in ganz Wien und begeisterte zuletzt 36.537 BesucherInnen. Das von Lilli Hollein kuratierte Event geht 2016 in seine zehnte Runde. Entstehungs- und Produktionsprozesse offenzulegen und das experimentelle Arbeiten vor Ort anzuregen sind Kernelemente des Festivalkonzepts. Die VIENNA DESIGN WEEK macht ganz Wien zum Schauplatz und zum Schauraum für Design. Design ist dabei mehr als das gestaltete Objekt und wird als elementarer Bestandteil der Kulturproduktion verstanden. Das Festival macht anschaulich, wie grundlegend Design unsere materielle Kultur, unseren Alltag und unsere Warenwelt prägt, ebenso wie Lebensstil und Mode, kurzum: unser gesamtes ästhetisches Empfinden und Urteilen.
Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG x Design-Studio EOOS "Inspirierende Naturphänomene und faszinierende Präzision" © Fürstenberg
Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG x Design-Studio EOOS "Inspirierende Naturphänomene und faszinierende Präzision" © Fürstenberg
×Von Naturphänomenen und faszinierender Präzision – In einer außergewöhnlichen Installation präsentieren das Wiener Designstudio EOOS und die Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG eine von Naturphänomenen wie Lavaströmen und gewachsenen Sedimentschichten inspirierte, poetische Analyse der Tafelkultur. Dort, wo die matte, gerillte Außenfläche und die glatte Innenfläche der doppelwandigen Becher und Schalen auf unsere Lippen treffen – dort ist die direkteste körperliche Erfahrung mit den Objekten möglich. Darin erkennt auch der Designer Martin Bergmann von EOOS die Essenz und Präzision der Fertigkeiten von FÜRSTENBERG.
Stories and Matters – Durch technische Innovation und architektonische Raumkonzepte hat sich Rimadesio mit Designer Giuseppe Bavuso zu einer internationalen Marke entwickelt. Die Einführung der erfolgreichen Schiebetürsysteme im Jahr 1992 markiert dabei einen wichtigen Wendepunkt in der Geschichte des italienischen Traditionsunternehmens der Brüder Malberti: Die Hauptmaterialien Aluminium und Glas werden mittels raffinierter Farb- und Materialkombinationen – etwa mit Leder oder Holz – und neuen Verarbeitungstechniken effektvoll in Szene gesetzt. Die neuesten Kollektionen sind das Ergebnis von 60 Jahren technischem Know-how – und sind im Rahmen der VIENNA DESIGN WEEK im neu gestalteten Brand Store bei Grünbeck Einrichtungen zu sehen.
Grünbeck Einrichtungen zählt zu den führenden Häusern für Designmöbel, Tischleranfertigungen nach Maß und die komplette Innenarchitektur und präsentiert im Rahmen der VIENNA DESIGN WEEK neben Rimadesio einen weiteren Festivalbeitrag:
Walter Knoll gestaltet Lebensräume – mit meisterhafter Handwerkskunst, wertigen Materialien und einer Ästhetik von bleibender Gültigkeit. Seit 150 Jahren gilt Walter Knoll als Möbelmarke der Moderne, deren Geschichte 1865 mit einem Ledergeschäft in Stuttgart begann. Kontinuierlich setzte das Unternehmen Zeichen in der Designgeschichte, schuf Klassiker und Ikonen der Avantgarde. Seit Ausgang des letzten Jahrhunderts wächst die Polstermöbelmanufaktur stetig und gehört heute zu den führenden Herstellern im internationalen High End-Segment des Einrichtens. Anlässlich der VIENNA DESIGN WEEK werden im Haus Grünbeck Designklassiker aus der Classic Edition, türkisches Design von Sadi und Neptun Ozis und neue Handwerkskunst von EOOS präsentiert.
Grünbeck - Walter Knoll - Craftmanship & Design © Walter Knoll
Grünbeck - Walter Knoll - Craftmanship & Design © Walter Knoll
×Die Gesprächsreihe ewoTalks des Südtiroler Familienbetriebs ewo, das hochwertige Lichtsysteme für öffentliche Räume realisiert, widmet sich den Wechselwirkungen von Kunst, Design, Architektur, Wirtschaft und Technologie. Das im Rahmen der VIENNA DESIGN WEEK stattfindende Gespräch “Industry 4.0 – The Future Is Now” der ewoTalks-Serie thematisiert die dramatischen Veränderungen, die die Vernetzung von Maschinen, Fabriken und Logistikketten nach sich ziehen. Der Designer Clemens Weisshaar adressiert im Gespräch mit weiteren Teilnehmenden den rapiden Wandel, dem Gesellschaft und Industrie unterliegen – und die Potentiale, die dadurch auf gestalterischer Seite freigesetzt werden.
_„Industrie 4.0. Möglichkeiten und Herausforderungen der digitalen Zukunft, mit einem Fokus auf Industriedesign“ © ewoTALKS
_„Industrie 4.0. Möglichkeiten und Herausforderungen der digitalen Zukunft, mit einem Fokus auf Industriedesign“ © ewoTALKS
×Grünes Design für und mit Grüne Erde – Der Öko-Pionier Grüne Erde hat sich seit mehr als 30 Jahren erfolgreich der Sehnsucht nach einem ökologisch verantwortungsvollen, sozial gerechten, qualitätsbewussten, sinnlichen und nicht von Gewinnstreben dominierten Leben verschrieben. Wie sieht ein Designprozess für und mit einem solchen Unternehmen aus? Wie wird die Konsequenz dieser Haltung im Produkt spürbar? Designer Johannes Scherr stellt dies anhand seiner Produkte für die neue Kollektion von Grüne Erde dar und verweist dabei auf Unterschiede, Gemeinsamkeiten, gegenseitige Impulse sowie Denkanstöße, die das Wiener Büro von und für Projekte aus anderen Designdisziplinen zu nutzen weiß.
Johannes Scherr Design bei Grüne Erde © Grüne Erde
Johannes Scherr Design bei Grüne Erde © Grüne Erde
×Lighting and Tableware Projects – Mit seinen neuesten Produkten spürt das junge und aufstrebende tschechische Designunternehmen Lasvit dem Vermächtnis der böhmischen Glasproduktion nach. Die Kollektion, die von bedeutenden Designern wie Moritz Waldemeyer umgesetzt wurde, umfasst Objekte aus dem Lighting Design und dem Tableware Design. Als ob er versuchte, die Lusterherstellung zu systematisieren, zog Waldemeyer die geometrischen Elemente klassischer Leuchtkörper heran und führt sie in diamantförmige, hexagonale Glasblöcke über. Die Grundform der einzelnen Komponenten tritt dabei sowohl bei einzelnen als auch bei kombinierten Leuchtobjekten als besonders klar und diszipliniert in Erscheinung.
LASVIT s.r.o. FacetMoritz Waldemeyer // Gastland Tschechien © Lasvit
LASVIT s.r.o. FacetMoritz Waldemeyer // Gastland Tschechien © Lasvit
×UNTAMED – Der Designer Sebastian Menschhorn spielt mit dem archaischen, animalischen Ursprung von Fell – ein Material, auf dessen Herkunft das innerstädtische, auf Qualitätspelze spezialisierte Modehaus Liska seit jeher größten Wert legt. Im Kunsthandwerk von der Meisterhand des Kürschners umgesetzt, verwandeln sich die Möbel von Menschhorn auf halbem Weg zu Tieren und Tiere wiederum zu Möbeln. Metamorphosen entfalten sich: Wallende Mähnen treten aus Tischbeinen hervor, Pelztiere galoppieren über Pölster und Tischplatten werden von den Gliedmaßen struppiger Fabelwesen getragen. Ungezähmte Möbel entstehen – UNTAMED.