Vola-Arbeiter bekommen Überraschungsbesuch

Dass dies beunruhigende und schwierige Zeiten sind, brauchen wir Ihnen nicht zu sagen. Vielen wurden die Dinge des täglichen Lebens – die beruhigenden Gewohnheiten, der Plausch mit Kollegen, der Sinn und die kleinen Freuden des Arbeitslebens – genommen.

Lockdowns und Aussperrungen haben uns daran erinnert, dass die Orte, an denen wir arbeiten, Gemeinschaft schaffen, eine gemeinsame Kultur und einen gemeinsamen Sinn stiften. Wir haben aufs Neue verstanden, dass die besten Arbeitsplätze von einem Bekenntnis zum Handwerk, von Zusammenarbeit und ja, auch von Feiern getragen werden. Arbeitsplätze sind Orte, an denen wir zusammenkommen, um unser Bestes zu geben.

Ein Bekenntnis zum Handwerk und zu inspirierenden Produkten

Der dänische Wasserhahn- und Mischbatteriehersteller Vola weiss genau, was es braucht, um inspirierende, sinnvolle Produkte zu schaffen – gemeinsame Anstrengungen nämlich. Ende der 1960er Jahre erfand das Unternehmen in Zusammenarbeit mit Arne Jacobsen, einem der Gründungsväter des modernen dänischen Designs, den Wasserhahn neu. Gemeinsam entwickelten sie den HV1, eine Ikone des zeitgenössischen Designs und ein unverzichtbarer Bestandteil nicht nur in den Sammlungen und Badezimmern von Designmuseen, sondern in allen Räumen, in denen funktionale und elegante Formen und perfekte Proportionen Priorität haben.

Seit über 50 Jahren stellt das Unternehmen seine Armaturen und Mischbatterien in Dänemark her, sowohl nach dem Entwurf von Jacobsen als auch nach späteren Designs. Vola ist davon überzeugt, dass ein durchdachtes, schön designtes, perfekt konstruiertes und gefertigtes Produkt entscheidenden Einfluss auf unser tägliches Leben haben kann. Und es braucht einen besonderen Ort, um solche Produkte herzustellen.

Ganz neue Töne

Anfang dieses Jahres beschloss Vola, diesen Ort und das, was dort geschieht, zu würdigen, und organisierte eine Veranstaltung der besonderen Art in seinem Werk in Horsens. Die MitarbeiterInnen von Vola wurden mit den dumpfen Gongs, den stampfenden Pauken und den herzzerreissenden Hörnern der ersten Takte von Aaron Coplands Fanfare for the Common Man verwöhnt, live!

Vola hatte einen Teil des Symphonieorchesters von Aarhus in sein Werk eingeladen, damit die MusikerInnen ihr erstes Live-Konzert seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie geben konnten. Eine Einladung, die das Orchester gerne annahm.

Das 1935 gegründete Orchester, das in der nahe gelegenen Aarhus Symphonic Hall beheimatet ist, verknüpft seine Konzerte gerne mit sozialen Projekten. Bislang geschah das meist in Schulen. Die Einladung von Vola war eine Chance, die Musik aus dem Konzertsaal in die Gemeinde zu tragen.

“Es war fantastisch, Live-Musik für echte Menschen zu spielen“, so Jesper Nordin, künstlerischer Leiter des Symphonieorchesters. “Normalerweise laden wir die Menschen in einen Konzertsaal ein, aber dieses Mal waren wir eingeladen, Teil des täglichen Lebens der Menschen in der Vola-Fabrik zu sein – und das war eine fantastische Erfahrung.“

Musik als Metapher

Für Vola ist das Sinfonieorchester die perfekte Metapher für das, was in der Fabrik geschieht. Es sind die richtigen Noten im richtigen Moment, sorgfältig choreographiert. Mehr noch ist es eine Gemeinschaft von Handwerkenden, die gemeinsam etwas schaffen, das grösser und bedeutungsvoller ist als die Summe seiner Teile, es sind Beziehungen, die auf Vertrauen und gegenseitigem Respekt bauen, und es ist der kollektive Stolz und das Gefühl dafür, was mit einem gemeinsamen Ziel alles möglich ist. Volas musikalischer Flashmob war auch ein Moment der Einheit, eine Feier echter menschlicher Verbundenheit, die in unserer digital geprägten Welt immer mehr ins Hintertreffen gerät, und eine Würdigung der dänischen Vorstellung von einem achtsamen Leben.

Später spielte das Orchester in der Vola-Akademie einen Teil von Ravels Le Tombeau de Couperin. Ravel schrieb das Orchesterstück zum Gedenken an die Freunde, die er im Ersten Weltkrieg verloren hatte; und doch wirkt die Musik gar nicht wie eine Elegie, sondern vielmehr wie eine Feier des Lebens. Es ist ein Werk mit der kaskadenartigen Dynamik von Wasserfällen, dem stetigen Sog eines schnellen Stroms und stillen, teichähnlichen Momenten der Reflexion. Wasser ist der Stoff, aus dem das Leben ist – wer wüsste das besser als Vola?

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