Die revolutionäre, ikonische Armaturenserie 111 des dänischen Herstellers VOLA wird auch nach 50 Jahren noch gehegt und gepflegt, zum Beispiel durch stete Erweiterung der Farbpalette. Der Lack ist noch lange nicht ab.

Der VOLA HV1 in verschiedenen Farben

Wie gelackt: VOLA | Aktuelles

Der VOLA HV1 in verschiedenen Farben

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Wie Mies van der Rohe und Le Corbusier gehört auch Arne Jacobsen zu jenen berühmten Architekten des 20. Jahrhunderts, die nicht nur grossartige Häuser, sondern auch Möbel, Leuchten und Armaturen entworfen haben, die noch immer produziert werden – Jahrzehnte nach ihrem Entwurf. Als Architekten hatten sie den Drang, etwas wirklich Neues zu schaffen, das ihrem Stil und ihrer Haltung entsprach, und gleichzeitig ging es ihnen darum, ein konkretes ästhetisches oder funktionales Problem zu lösen, mit dem sie sich konfrontiert sahen.

Genau das war der Fall, als Arne Jacobsen zusammen mit Verner Overgaard Armaturen für die Dänische Nationalbank entwarf, die seither von Vola produziert werden. Jacobsen wollte mit der Nationalbank gewissermassen ein Gesamtkunstwerk schaffen und wählte daher auch von ihm selbst gestaltete Leuchten und Beschläge. Jedes Detail sollte seine Handschrift tragen und stimmig sein. Das war im in vielerlei Hinsicht revolutionären Jahr 1968. Und auch Jacobsens Entwürfe für Volas ikonische Armaturenserie 111 aus jenem Jahr hatten ein revolutionär-innovatives Konzept: alle notwendigen Rohre unsichtbar in die Wand zu integrieren. Die Schlichtheit und funktionale Schönheit der Serie überzeugt Architekten bis heute.

Oben: Vola-Gründer Verner Overgaard mit der KV1 – einer Armatur, die zum Klassiker wurde. Unten: Historische Werbeaufnahme aus den 1970er Jahren – in jenem Jahrzehnt nahm Vola erstmals Farben ins Programm auf, passend zum Zeitgeist

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Oben: Vola-Gründer Verner Overgaard mit der KV1 – einer Armatur, die zum Klassiker wurde. Unten: Historische Werbeaufnahme aus den 1970er Jahren – in jenem Jahrzehnt nahm Vola erstmals Farben ins Programm auf, passend zum Zeitgeist

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Aber wie schafft man es, eine Produktserie am Leben zu halten, die vor über 50 Jahren gestaltet wurde? Unser Geschmack und Stilempfinden haben sich seit den späten sechziger Jahren natürlich gewandelt. Als Unternehmen kann man sich nicht gegen Trends und geänderte Vorlieben sperren. Doch ein grosser Vorteil der Jacobsen/Overgaard-Armaturen ist ihre Flexibilität, die möglich wird durch die Modularität und Systematik des Programms: Man kann die einzelnen Elemente sehr individuell zusammenstellen und an verschiedene Raumsituation anpassen. Die formale DNA ist so stark, dass sie auf eine grosse Zahl neuer Elemente und Produkte übertragbar war und ist, ohne den Charakter zu verlieren.

Zweifellos ist ein massgeblicher Faktor im Design die Farbgebung eines Produkts. Das mag zum einen die natürliche Farbe eines bestimmten Metalls sein, sei es poliert oder gebürstet. Oder auch ein neu entwickelter Lack, der eine bestehende Farbpalette ergänzt

Ob in grellem Grün oder leuchtendem Orange: Je zurückhaltender die übrige Badgestaltung, desto stärker die Wirkung farbiger Armaturen. Durch mutige Farbwahl bei der Serie 111 bekommen auch kleine Bäder Charakter; Fotos: 1 Johan Van Staeyen, 2 Eric Roth

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Ob in grellem Grün oder leuchtendem Orange: Je zurückhaltender die übrige Badgestaltung, desto stärker die Wirkung farbiger Armaturen. Durch mutige Farbwahl bei der Serie 111 bekommen auch kleine Bäder Charakter; Fotos: 1 Johan Van Staeyen, 2 Eric Roth

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Wenn es nun darum geht, eine spezielle Farbe für einen solchen Designklassiker auszuwählen, spielen aktuelle Trends und unterschiedliche Vorlieben in den jeweiligen Märkten eine entscheidende Rolle. Nicht zuletzt waren Farbtrends im Bad eines der grossen Themen der diesjährigen ISH in Frankfurt. Die Entwicklung des Bades von einem eher nüchternen, funktional geprägten Raum hin zu einer persönlichen "Wellness Area" hat die Bedeutung farblicher Gestaltung in den letzten Jahren deutlich wachsen lassen. Doch gerade wenn man eine Farbe für Armaturen auswählt, hat diese Entscheidung grosse Tragweite, denn sie lässt sich nun mal nicht so leicht revidieren wie eine Wandfarbe. Qualitativ hochwertige Armaturen wie die von Vola halten Jahrzehnte – da gilt es, sorgsam abzuwägen.

Trends zu folgen hat also immer zwei Seiten: Eine Trendfarbe kann in einem Bad ein starkes Statement setzen, aber wenn man bedenkt, wie lange man mit dieser Farbe wohnen und leben wird, sollte die Entscheidung mit Bedacht gefällt werden.

Drei Anwendungsbeispiele mit dezenteren Farben: Serie 111 in Weiss, KV1 in mattem Grau und nochmal die 111 in Schwarz – der aktuell beliebtesten Farbe des dänischen Unternehmens; Fotos: 1 Tom Blachford & Sonia Mangipane, 2 Ståle Eriksen, 3 Paulina Salone

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Drei Anwendungsbeispiele mit dezenteren Farben: Serie 111 in Weiss, KV1 in mattem Grau und nochmal die 111 in Schwarz – der aktuell beliebtesten Farbe des dänischen Unternehmens; Fotos: 1 Tom Blachford & Sonia Mangipane, 2 Ståle Eriksen, 3 Paulina Salone

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Birthe Tofting, Director of International Sales, Marketing & HR und seit über 30 Jahren für Vola tätig, hat viele Farbtrends kommen und gehen sehen – und sie kennt die Branche genau: "In meiner Zeit in der Sanitärbranche habe ich viele verschiedene Trends beobachtet. In den siebziger und achtziger Jahren zum Beispiel gab es eine Farbrevolution im Bad. Plötzlich waren Armaturen nicht länger verchromt, sondern braun, olivgrün oder orange." Vola erweiterte seine Farbpalette von nun 15 verschiedenen Farben kürzlich um ein spezielles Mattweiss. Die aktuell beliebteste Farbe des dänischen Unternehmens ist allerdings Schwarz. Architekten und Interior-Designer jedenfalls können sich bei Vola über die wirklich grosse Freiheit der Farbauswahl für ihre Kunden freuen.


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