Photographer: Hannes Henz, Zürich
Photographer: Hannes Henz, Zürich
Photographer: Hannes Henz, Zürich
Studienauftrag: 2000
Projektierung und Realisierung 2001
Ort: Nordstrasse, Zürich
Auftraggeber: Amt für Hochbauten der Stadt Zürich
Erstellungskosten: 950’000 sFr.
Bauingenieure: Dr. Lüchinger + Meyer, Zürich
Das Schulhaus an der Kreuzung Rosengarten-Nordstrasse ist durch den Dreck und den Lärm von 60'000 Fahrzeugen pro Tag belastet. Dies brachte den Wunsch der Schule nach Schutz vor den Immissionen hervor. Lärmschutz hat jedoch auch immer mit Ausgrenzung zu tun. Damit die Lärmschutzwand nicht zur reinen Abgrenzung gegen ”Aussen” - gegen die Stadt - wird, welche immer auch eine Abgrenzung gegen ”Innen” zur Folge hat, wird die Wand zum Haus, der Pausenplatz zum Pausenzimmer, das versteckte Schulhaus hinter Mauern zum präsenten Schulhaus im Leben der Stadt.
Das von E.H. Müller 1892 erbaute und unter Denkmalschutz stehende Schulhaus Nordstrasse steht als freistehender Kubus auf einer Geländeterrasse. Die Pausenhalle bringt das Schulhaus an die Strasse und verleiht ihm eine Fassade. Die Fenster sind dabei – in der Nacht beleuchtete – Aus- und Einblicke, welche die Präsenz der Schule in diesem verkehrsumtosten Raum verstärken. Eine skulpturale Betonausstülpung markiert den Eingang an der Nordstrasse. Die zur denkmalgeschützten Anlage gehörende Freitreppe findet ihre Fortsetzung in der Treppe in der Halle.
Durch die Pausenhalle wird der Raum der Stadtterrasse gefasst und eindeutig dem Schulhaus zugeordnet. Der Eingang zur Schule liegt jetzt an der Strasse, der Pausenplatz wird zum Pausenort. Das Schulhaus erhält einen seiner baulichen Bedeutung entsprechenden Aussenbereich. Die tiefen Sitzleibungen der Fenster und die unterschiedlichen Überdachungen erlauben eine vielfältige Nutzung der Pausenhalle, vom Ruhebereich bis zum gedeckten Ort für Aussenspiele und Aussenunterricht.
In der Materialisierung zeigen sich die Seite der Stadt und die Seite der Schule. Die Schulseite der Pausenhalle ist mit einem Futter aus Holzwerkstoffen verkleidet. Dieses Futter übernimmt gleichzeitig eine akustische Funktion, dämmt den reflektierenden Lärm der Strasse und des Pausenplatzes. Die Fenster aus massiver geölter Lärche sind als Sitzfenster mit tiefer Leibung ausgebildet.
Die ”Aussenseite” zur Stadt wird in einem gestockten, durch Weisszement und feinere Kieskörnung veredelten Beton ausgeführt und so in eine Verwandschaft zum Natursteinsockel des Schulhauses gesetzt. Zusammen mit den Massivholzrahmen der Sitzfenster ergibt sich ein warmes Materialbild, welches eine schöne Alterungsfähigkeit aufweist.
Dr. Lüchinger + Meyer, Zürich
Photographer: Hannes Henz, Zürich
Photographer: Hannes Henz, Zürich
Photographer: Hannes Henz, Zürich
Photographer: Hannes Henz, Zürich