Fotógrafo: Stefan Müller
Fotógrafo: HSH Architekten
Fotógrafo: Moskau GmbH
Nach einjähriger Bauzeit wurde das Café Moskau als Konferenzzentrum für bis zu 2400 Personen wieder eröffnet.
Das Café Moskau war DAS Restaurants im ehemaligen Ostberlin, seine Nachtbar legendär. Als Zeichen der engen Verbundenheit der DDR mit dem „großen Bruder“ Sowjetunion wurde das Gebäude 1964 erstmals feierlich eröffnet, in den 80er Jahren im Inneren komplett umgestaltet und nach ‘89 unter Denkmalschutz gestellt. Mitte der 90er entdeckte dann die Berliner Club-szene den Ort. 2007 hat die Nicolas Berggruen Berlin Three Properties die Immobilie erworben und nach den Plänen von HSH Architekten umbauen lassen.
Um die heutige Nutzung als Konferenzzentrum zu ermöglichen, haben HSH Architekten das Gebäude funktional neu gegliedert und die gesamte Gebäudetechnik modernisiert.
An der Ostseite wurde ein neuer, repräsentativer Eingang hinzugefügt und dadurch die Nutzungsflexibilität des Gebäudes wesentlich erhöht. Es entsteht ein zweiter Vorplatz, der mit den im Ursprungskonzept angelegten Hofsituationen Atrium, Rosengarten und Westeingang korrespondiert. Von einer anthrazitfarbenen, stark reflektierenden Glaswand begrenzt, kann der neue Eingang durch den Einbau von LEDs zum digitalen Bildträger werden. Damit schafft er einen Bezug zu der Bildsprache der 60er, dem Wandmosaik von Bert Heller.
Das Ursprungskonzept des Café Moskau basiert auf einem klaren, zweigeschossigen Atriumsbau. Großflächige Glasfassaden dominieren als raumbegrenzendes Element.
HSH Architekten haben Sichtachsen und die Transparenz des Gebäudes wieder hergestellt. Die aus dem Umbau in den 80er Jahren resultierende kleinteilige Raumstruktur wurde weitestgehend rückgebaut. Ehemalige Küchenbereiche im Unter- und Erdgeschoss sowie der Anbau im Rosengarten wurden in hochwertige Veranstaltungsflächen umgewandelt. Nebenflächen wurden minimiert. Unabhängig voneinander erschlossen, können die einzelnen Veranstaltungsräume jetzt separat genutzt oder miteinander kombiniert werden.
Der gesamte Umbau des Café Moskau fand in enger Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt statt: Die Konstruktion der großflächigen Fenster konnte erhalten werden. In die bestehenden Fassadenprofile wurde eine neue Isolierverglasung eingebaut, die die heutigen Anforderungen an Wärme- und Schallschutz erfüllt. Durch Anstriche und Verkleidungen verdeckte Oberflächen wurden auf ihre ursprüngliche Materialsichtigkeit zurückgeführt. Einzelne Wandverkleidungen aus den 80er Jahren, wie die Keramikmotive im ehemaligen Grusinischen Zimmer, blieben erhalten und machen heute die Geschichte des Hauses lesbar.
Mit seiner exklusiven Innenausstattung, wie den Marmorböden und Glasperlenvorhängen, war die Nachtbar schon zu DDR-Zeiten eine besondere Attraktion. Der neue Club wurde durch die Umwandlung ehemaliger Lagerflächen räumlich erweitert. Vom Foyer aus werden die Räume über eine Wendeltreppe erschlossen. Dezente punktförmige Beleuchtung im Fußbereich stimmt die Besucher auf den Nachtclub ein. Die reelingartigen Metallgeländer und die schweren, halbrunden roten Ledersitznischen aus den 80er Jahren, die sich um die Tanzfläche gruppieren, blieben erhalten. Neu ist das Spionglas, das den VIP-Bereich abtrennt. Eine Anspielung an die Geschichte des Hauses
– war doch das Café Moskau vor der Wende prädestiniert für geheime Treffen zwischen Ost und West.
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