Fotógrafo: Michael Schnell
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Weiterbauen
Ein schmales und langes Haus liegt zwischen Wald und Hochschulcampus: die neue Cafeteria für etwa 1200 Studierende und Lehrende. 2006 wurden am Standort Burren die ersten zwei Seminargebäude und die Zentralbibliothek bezogen. Als Ergänzung des Gebäudeensembles, ist die Cafeteria der neue zentrale Treffpunkt der Studierenden.
Durch die Interpretation der Holzfassaden des 1. Bauabschnitts ist der Neubau der Cafeteria vollständig in Holz ausgeführt. Gereihte Lamellen und ein Dach addieren sich zu einem länglichen Raum mit offenen Fassaden. Im Süden liegt der Eingang mit Außenterrasse und nach Norden orientiert sich die Anlieferung. In diese stützenfreie Halle ist ein massiver Kern zur Aussteifung des Tragwerks eingestellt.
Programm
Die Funktionen des Hauses gliedern sich in den multifunktionalen Saal im Eingangsbereich mit anschließender Küche. Die Nebenräume, wie Lager- und Sanitärbereiche sind in einem eingestellten, geschlossenen Körper untergebracht. Sämtliche Funktionen sind ebenerdig organisiert.
Konstruktion
Die Materialien Holz und Glas prägen das Gebäude. Eine dichte Reihung von tragenden Lärchenbohlen bilden die lichten Längswände. Sie vereinen Raumabschluss und Sonnenschutz in einer Bautiefe von 50 cm. Durch den Abstand der 214 senkrecht stehenden Holzbohlen von 45cm Tiefe und einer Höhe von 375cm mit einem Querschnitt von 400x8 cm ergibt sich je nach Blickrichtung eine offene oder auch geschlossene Situation. Diese senkrechten Lamellen tragen das über 11,70 m stützenfreie Dach und sind zugleich feststehender, außen liegender Sonnenschutz. Das Holzdach liegt auf den Längsseiten auf. Die innen liegende Verglasung ist als geteilte Fensterkonstruktion im Stützenraster ausgeführt. Regelmäßig angeordnete Lüftungsflügel rhythmisieren die Fassade und es entsteht eine flächige und ruhige Ansicht der Fassaden von innen. Verdeckt am Firstpunkt ist ein innen liegender Blendschutz vorgesehen.
Das Vordach vermittelt zwischen Innen- und Außenraum. Es entsteht ein spannungsvoller Kontrast zwischen offener Eingangsfront und kleinteiliger, tiefer Längsfassade. Das Material Holz und Glas in Konstruktion und Ausbau vereinheitlichen die Bestandteile des Gebäudes.
Technische und Energetische Konzeption
Das Gebäude ist als vollständiger Holzbau mit einem massiven Betonkern konzipiert. Die tiefen, schottenartigen Stützen der Fassade bieten einen feststehenden Sonnenschutz. Im Winter und den Übergangszeiten unterstützt eine mechanische Be- und Entlüftung des Gastraums die Behaglichkeit in der Cafeteria. Die Abwärme der Kühlanlagen wird zur Erwärmung der Zuluft verwendet.
Freianlagen
Ein breites Asphaltband definiert den Eingang und wird im Sommer zur Außenterrasse. Die Farbigkeit des Asphalts setzt sich im Inneren des Gebäudes fort. Die Landschaftsmauern fassen die Außenterrasse im Süden und Anlieferzone im Norden.
30.10.2009 Josef Hämmerl
Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Schwäbisch Gmünd
Studentenwerk Ulm
Hochschule für Technik und Wirtschaft Aalen
MGF Architekten GmbH:
Armin Günster, Hartmut Fuchs, Josef Hämmerl, Jan Kliebe
Projektleitung: Josef Hämmerl
Mitarbeit: Maria Knott, Karin Schmid-Arnoldt
Tragwerksplanung: graf ingenieure, Schwäbisch-Gmünd
HLS: Herp Ingenieure GmbH & Co. KG
Elektroplanung: Walter Gretz, Heidenheim
Küchenplanung: Ingenieurgruppe Walter, Stuttgart
Bauphysik: Brüssau Bauphysik GmbH, Fellbach
Fotógrafo: Michael Schnell
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