Die Idee zum minimumhouse entstand bei einem abendlichen Büroeinweihungsgespräch zwischen Wilfried Lembert und Hermann Scheidt von ska-architekten. Es ging um die Frage, warum im Einfamilienhausbau nicht wie im Großbau mit vorgehängten, seriellen Fassadenelementen gearbeitet wird, um kostengünstig sehr hochwertig zu bauen. Wir fanden keine Antwort, also beschlossen wir, so zu bauen.

Für ein Seegrundstück im Süden von Berlin entwickelten wir das minimumhouse aus einem filigranen Holzskelett mit einer Rasterweite von 120 cm. An diesem Raster wurde auf der Südseite die vorgehängte Glasfassade befestigt und die Nordseite mit geschlossenen Modulen beplankt. Das Gebäude zeichnet sich durch zonierte aber auch offen zu nutzende Bereiche in beiden Geschossen aus.

Der Lauf der Sonne bestimmt - analog dem Biorhythmus des Menschen - die innere Organisation des Hauses. Man steht mit der morgendlichen Sonne auf, frühstückt auf der Terrasse (Möbel von viteo outdoor) oder am Esstisch (bulthaup mit Stühlen von Carl Hansen) mit Blick zum See und abends sitzt man am Kamin (auf dem Sofa Ilé von Living Divani) bei untergehender Sonne.

Diesem entsprechend gliedert sich das Erdgeschoss in einen nach Osten und zum See orientierten Küchen- und Essbereich und einem Wohnbereich (Kaminzimmer) nach Westen. Der zwischen diesen Räumen stehende Kern umschließt im Erdgeschoss ein (Gäste-) WC, den Hausanschluss- und Hauswirtschaftsraum und die Treppe. Er dient nach Süden, zum Eingang hin geöffnet, als erweiterter Garderobenbereich.

Im Obergeschoss befinden sich analog zum Erdgeschoss zwei Räume, die wahlweise als Gäste- oder Arbeitsraum (ausgestattet mit Gästebetten von Zeitraum) und als Schlafraum (Bett von MDF, Siedboard vitra) genutzt werden. Der trennende Kern nimmt hier ein großes Badezimmer mit Anschluss an die Nordfassade und Einbauschränke auf. Das Flachdach des Hauses wird extensiv begrünt.Die Grundrissorganisation und die konsequente Ausrichtung des Hauses – Im Norden geschlossen und hochgradig gedämmt, die anderen drei Seiten verglast - ermöglicht aktive und passive Sonnenenergienutzung als Grundlage des integralen Energiekonzeptes.

Architektur: Scheidt Kasprusch Gesellschaft von Architekten mbH

Dipl.-Ing. Hermann Scheidt Architekt BDA und Prof. Dipl.-Ing. Frank Kasprusch Architekt BDA

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