Photographe : Ralph Feiner
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Der Quartiertreff Zollikerberg wurde am 25.10.2008 eröffnet. Nach dem Entwurf von Drexler Guinand Jauslin Architekten ist ein grösserer Freizeitdienst sowie eine neue Bibliothek entstanden, der Chramschopf wurde an das Ensemble angepasst. Die drei öffentlichen Gebäude gruppieren sich um einen wohnlichen Platz. Eine Grünanlage stellt die Anbindung zur Forchbahn her.
Zürich 27/02/2009 ih - Jahrzehntelang wurde für das Geren-Areal geplant. Das Geren-Areal zwischen Forchstrasse und Binzstrasse ist nun mit dem Quartiertreff endlich ein wichtiges Zentrum für den Zollikerberg. Direkt bei der Station Zollikerberg befindet sich ein Knotenpunkt der weit verstreuten Siedlungsbereiche. Zwischen dem Chramschopf und dem Restaurant Rosengarten liegt ein grosszügiger Grünraum, von dem sich eine weite Sicht in Richtung Norden öffnet. Diese Brache hat immer wieder grosse Pläne geweckt, die aber nie zur Realisierung gelangten. Sie erhielt nun eine gezielte Aufwertung als Treffpunkt für die BewohnerInnen des Zollikerbergs – ohne übertriebenen Aufwand.
Der Quartiertreff Zollikerberg wurde am 25.10.2008 eröffnet. Nach dem Entwurf von Drexler Guinand Jauslin Architekten ist ein grösserer Freizeitdienst sowie eine neue Bibliothek entstanden, der Chramschopf wurde an das Ensemble angepasst. Die drei öffentlichen Gebäude gruppieren sich um einen wohnlichen Platz. Eine Grünanlage stellt die Anbindung zur Forchbahn her. Ein Quartierzentrum als Begegnungsort entsteht nicht bloss durch das Setzen eines Neubaus, sondern durch dessen Einbindung in die bestehenden Bauten der Umgebung. Freizeitdienst, Bibliothek und der bestehende, mit einem neuen Vordach versehene Chramschopf bilden ein Ensemble. Trotz optimalem Zusammenwirken ist jeder Bau für sich überschaubar und eindeutig. Sie orientieren sich jeweils auf den neu entstehenden gemeinsamen Aussenbereich. Ihre Fassaden bilden einen wohldimensionierten Aussenraum, welcher den angrenzenden Nutzungen entspricht. Der Platz bietet Sitzgelegenheiten vor den besonnten Fassaden von Freizeitdienst und Bibliothek. Die Platzmöblierung soll einladend und auch wohnlich wirken. Bei Märkten oder Quartierfesten wird der Platz zum wichtigen Versammlungsort.
Nachhaltigkeit
Nachhaltiges Bauen hat in den letzten Jahren eine zunehmende Bedeutung in der praktischen und wissenschaftlichen Arbeit von Drexler Guinand Jauslin Architekten erlangt. Unser Interesse für das Thema entsteht aus der engen Verknüpfung der Nachhaltigkeit mit methodischen Fragen des Planens und Entwerfens. Vor allem aber drückt sich für uns im Prinzip der Nachhaltigkeit die große Verantwortung der Architekten gegenüber der Gesellschaft und den kommenden Generationen aus.
Unter Nachhaltigkeitskriterien betrachtet, wird Architektur zu einer lebendigen, viel-dimensionalen Disziplin, die aktiv nach dem Dialog und dem Austausch mit Kontext und Menschen sucht. Das Projekt hat die Realisierung in Holzbauweise vorgeschlagen, weil durch diese Bauweise sowohl die Schadstoffbelastung als auch die Primärenergieinhalte (graue Energie) deutlich reduziert werden können. Da für den Freizeitdienst ein Ersatzbau geplant werden musste und die Bibliothek in einem engen Zeitrahmen neue Räumlichkeiten benötigte, wurde die Holzelementbauweise mit hohem Vorfertigungsgrad gewählt, um die Bauzeit auf ein Minimum zu beschränken.
Holzelementbau
Sämtliche Aussenwände, sämtliche Dachelemente des Hauptgebäudes sowie tragende Innenwände wurden in Holzelementen ausgeführt ebenso das neue Vordach des Chramschopfes. Für einerationelle Fertigung und Montage des Holzelementbaus und die Vermeidung von komplizierten Verbindungen wurden die Abmessungen der Elemente so gross wie möglich gewählt. Überbreite Wandelemente wurden bei Nacht mit einem Spezialtransport zur Baustelle gebracht. Der gesamte Holzelementrohbau des Quartiertreffs wurde in einer Montagezeit von 3 Tagen aufgestellt.
Die unterschiedlichen Geometrien der Aussenwände und die verschiedenen Dachneigungen konnten mithilfe einer kompletten dreidimensionalen Planung und einer massgenauen Fertigung des Holzelementbaus einwandfrei umgesezt werden. Für die Ausbildung vom Dachknick des stützenfreien Bibliothekraums wurde ein nach Mass angefertigter Träger aus Standartstahlprofilen erstellt, damit die Elemente optimal aufgelagert werden konnten.
Holz findet ebenfalls in weiteren Bauteilen der Quartiertreffs Verwendung. Die in Richtung Platz des Gebäudes ausragende Plattform, welche als Sitzgelegenheit sowie als Erschliessung für Gehbehinderte dient, ist in unbehandelter Douglasie ausgeführt. Weiter sind sämtliche Türen und Einbauten, die Bibliotheksregale sowie weitere Einrichtungen der Bibliothek in Holz bzw. aus Holzwerkstoffen hergestellt.
Bibliothek und Freizeitdienst
Die Bibliothek und der Freizeitdienst sind jeweils in einem eigenständigen Flügel des L-förmigen Neubaus untergebracht und werden durch den platzseitigen Eingangsbereich, beziehungsweise durch die gemeinsam genutzten Räume verbunden. Für beide Einrichtungen ist der Bezug zum Aussenraum ein zentrales Anliegen. Die eingeschossige Ausbildung der Bauten erlaubt durch die direkte Anbindung an den gemeinsamen Platz und den öffentlichen Raum eine einladende Situation, eine einfache und übersichtliche Organisation und eine direkte Kommunikation zwischen beiden öffentlichen Einrichtungen. Für die Bibliothek ist die Lage im Erdgeschoss besonders wichtig, da sie rege von Eltern mit Kindern besucht wird. Die Erschliessungsbereiche beider Gebäudeteile sind auf der Platzseite angeordnet; Kursräume, Büros und Nebenräume sind entlang der vom Platz abgewandten Seite organisiert. Die Fassade mit einer Holzverschalung und grossen Fenstern bis zum Boden unterstützt den Bezug zur Umgebung.
Die eingeschossige Architektur erlaubt eine einfache Bauweise ohne Treppen und Aufzüge und aufwändige Fluchtwege. Um Bauzeit und Kosten zu minimieren, wurden Wände und Dach des Neubaus als grossformatige Holzelemente vorfabriziert und innert kürzester Zeit auf die vor Ort betonierten Bodenplatten gestellt. Die Wahl einfacher Bautechniken und Materialien, die gemeinsame Nutzung von Haustechnik und Toilettenanlagen und der Verzicht auf Untergeschosse führen zu einem optimalen Kosten-Nutzen-Verhältnis. Die Sicherung der langfristigen Nutzung wird durch eine flexible Gebäudestruktur gesichert, die sich anderen Nutzern und Nutzungen anpassen lässt. Bauliche Voraussetzungen hierfür sind die Zugänglichkeit für alle, altergerechte und rollstuhlgängige Zugänge zu allen Räumen und die Wahl, gezielt einzelne Wände in Leichtbauweise zu erstellen.
Das Gebäude wurde nach einem öffentlichen Vergabeverfahren von der in Holz-Elementbau sehr erfahrenen Totalunternehmung Erne AG Holzbau erstellt. Trotz hohen ästhetischen, energetischen und akustischen Anforderungen und guter Gebrauchstauglichkeit konnte das Gebäude kostengünstig geplant werden. Dies liegt hauptsächlich an der Entscheidung für einen Holz-Elementbau. Mit der Wahl von Holz und anderen ök entsprechen die Neubauten den höchsten Energie-Standards und können mit einer effizienten Heizung über eine Erdsonden Sole-Wasser-Wärmpumpe betrieben werden.
Umgebung
Der Hügel zwischen dem Chramschopf und dem Restaurant Rosengarten wurde abgetragen und die damit geschaffene Wiese, locker mit einzelnen Linden und Gruppen von Birnbäumen und Magnolien bepflanzt. Es wurden neue Fusswege von der Forchbahn und von der Binzstrasse zum neuen Platz geschaffen. Gleichzeitig passt das Restaurant Rosengarten seinen vergrösserten Spielplatz an die neue Wegführung an. Damit wird auch dieser Treffpunkt besser in die Gesamtanlage eingebunden. Diese Wiese wurde aber bewusst nicht als Standort für die anstehenden Neubauten gewählt, da sie eine wichtige zentrale Landreserve mit einer strategischen Bedeutung für die weitere Zentrumsentwicklung darstellt.
Gemeinde Zollikon vertreten durch die Bauabteilung
Hansjörg Salm, Stefan Macciacchini
Planer:
Projektverfasser bis und mit Ausführungsplanung, gestalterische Leitung Drexler Guinand Jauslin Architekten AG, Zürich Marc Guinand, Daniel Jauslin, Ines Henny
Projektmanagement:
Beta Projekt Management AG Thomas Wipfler
Totalunternehmer:
Erne AG Holzbau Markus Schmid
Bauingenieur:
Walt+Galmarini AG/Zürich
Bauphysiker:
Braune Roth AG
Planer HLKS:
Ernst Basler & Partner Zollikon/Zürich
Photographe : Ralph Feiner
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