Schlicht hübsch: Die Fahrräder der Marke Hübscher

Hinter der jungen Marke steckt eine Menge Erfahrung: 20 Jahre lang führte Christian Hübscher in der Stadt Zürich den Fahrradladen Velotech, bis er im vergangenen Jahr das Label „Hübscher Velo“ ins Leben rief und seine eigenen Fahrräder ins Angebot aufnahm. Nach Jahrzehnten im Verkauf, in der Beratung und in der Reparaturwerkstatt weiss Hübscher, welche Materialien und Komponenten sich im Gebrauch bewähren. Was er unter der eigenen Marke anbieten will, sind „einfache und dauerhafte Lösungen, die qualitativ hochwertig und gleichzeitig bezahlbar sind“, sagt Christian Hübscher. Seine Fahrräder sind ein Nischenprodukt für Leute, die den Wert einer kundennahen Fertigung in Familienbetrieben und traditionelles Handwerk zu schätzen wissen.

Auch Christians Bruder Beat Hübscher entwirft und produziert unter der eigenen Marke Produkte: Er ist Mitinhaber des Labels tossa, das im zürcherischen Turbenthal aus europäischem Massivholz Möbel kreiert. Unabhängig voneinander entwickeln und produzieren die beiden Brüder jeder auf seinem eigenen Fachgebiet hochwertige Alltagsgegenstände, die sich durch ein zeitloses, unaufgeregtes Design auszeichnen. Schlichtheit, Funktionalität und Dauerhaftigkeit stehen dabei im Vordergrund. Beide legen hohen Wert auf handwerkliche Qualität und sind in die Entwicklung der Produkte ihrer Marken von der Planungs- über die Konzept- und Entwurfsphase bis hin zur Herstellung intensiv involviert.

Bewährte Materialien in Kombination mit modernster Technik
Für seine Velos hat Christian Hübscher „das Gute aus der Vergangenheit übernommen, verbessert und mit modernster Technik ergänzt“. Was er damit konkret meint, zeigt ein Blick auf die aktuelle Kollektion von Hübscher Velo: Alle Rahmen bestehen aus Stahl – einem erprobten Material also, das sich im Fahrradbau seit den Anfängen im 19. Jahrhundert bewährt, heute aber oft durch das leichtere Aluminium ersetzt wird, aus dem in Asien seit einiger Zeit Rahmen in Grossserie zu niedrigen Preisen vom Fliessband gehen. Vorzüge von Stahl gegenüber Aluminium sind die höhere Formsteifigkeit des Ausgangsmaterials und die geringere Anfälligkeit auf Ermüdungsbrüche.

Für sämtliche Hübscher Modelle werden konifizierte Rohrsätze verwendet, das heisst Rohre, die sich gegen die Enden hin bei gleichbleibenden Aussendurchmesser im Inneren verdicken und somit an den Verbindungsstellen, wo die grössten Kräfte auftreten, äusserst belastbar sind, gleichzeitig aber ein deutlich geringeres Gewicht aufweisen als herkömmliche Rohre. Aufgrund der hohen Formsteifigkeit von Stahl kann mit geringen Rohrdurchmessern gearbeitet werden, was den Rahmen eine schlanke Eleganz verleiht. Die Stahlrahmen der Hübscher Velos werden nach genauen Vorgaben und Spezifikationen in einem Familienbetrieb im Norden Europas von Hand gefertigt. Die Montage der technisch hochwertigen Komponenten, die von international führenden Anbietern stammen, erfolgt in der Werkstatt in Zürich.

Für den breiten Einsatz: Die Modelle der Hübscher Kollektion
Die Rahmengeometrie des Modells „Hugo“ orientiert sich an den klassischen Stahl-Rennvelos der 1950er- und 1960er-Jahre. Es fährt sich schnell und wendig und besitzt trotz des Zweifach-Kettenblattes und Wechslers eine aufgeräumte und schlichte Optik. Das Mountainbike „Levin“ ist mit Rädern der Grösse 650 B (27,5 Zoll) ausgestattet, einem neuen Radmass im MTB-Bereich, das sich seit seiner Markteinführung rasch zu etablieren beginnt. Die 650 B Räder vereinen in sich die positiven Eigenschaften zweier anderer Radgrössen – die Agilität der kleineren, weit verbreiteten 26 Zoll Räder und die Laufruhe der grösseren „29er“. Im Lieferumfang des Levin ist sowohl eine Starr- als auch eine Federgabel enthalten. Über drei Schrauben lassen sich die beiden Gabeln mit wenigen Handgriffen rasch und einfach wechseln. Das Levin ist dadurch breit einsetzbar und eignet sich nicht nur als Cross Country-, sondern auch als Touren- und Stadtbike, das Hindernisse mühelos und sicher überwindet.

Mit dem Modell „Dante“ kommen bei Hübscher Velo auch die Liebhaber von puristischen Singlespeed-Rädern auf ihre Kosten. Wer hingegen einen gewissen Komfort und Laufruhe schätzt, dem empfiehlt sich das mit etwas breiteren Pneus und Cross-Bremsen ausgestattete Tourenvelo „Karl“, bei dem ausreichend Platz für die Montage von Schutzblechen und Gepäckträgern vorhanden ist. Für Frauen steht mit dem Modell „Luna“ eine zeitgemässe Interpretation des klassischen Damenfahrrades im Angebot. Mit dem „Hübscherli“ ergänzt ab nächster Saison neu ein Kindervelo mit 24 Zoll Rädern die Kollektion. Brandneu bietet Hübscher zudem ab Mitte Oktober ein Crossrad an, das über die Laufruhe und Geschwindigkeit eines Rennrades sowie über die Belastbarkeit und Geländetauglichkeit eines Mountainbikes verfügt.

Individuell gefertigt, individuell präsentiert
Ein Blickfang sind nicht nur die Hübscher Velos selbst, sondern auch die Fotos davon auf der Hübscher-Website. In Bildern, die er selbst aufgenommen hat, präsentiert Christian Hübscher seine Fahrräder in seiner Online-Galerie auf erfrischend eigene Art. Wie man den Fotografien ansieht, steckt viel Freude hinter dem Projekt. Entstanden sind die Aufnahmen in Zürich sowie unterwegs in England – und in Görlitz, der östlichsten Stadt Deutschlands, die häufiger verlassen als aufgesucht wird und in der fast jedes zweite Haus leersteht.

In Görlitz scheinen die Uhren etwas langsamer zu ticken. Die Altstadt ist von melancholischer Schönheit und auch architekturgeschichtlich äusserst interessant: Häuser aus den Epochen der Spätgotik, der Renaissance und des Barock sind hier weitgehend in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten geblieben, ebenso wie die ausgedehnten Gründerzeitviertel um das Zentrum herum. Die malerische Stadt bietet eine aussergewöhnliche und gleichzeitig auch eine passende Kulisse für die Hübscher Velos. Die Fahrräder von Hübscher sind zwar mit modernster Technik ausgestattet. Aus den traditionell gefertigten Stahlrahmen mit einer Geometrie, die sich teilweise an Rennrädern der 1950er- und 1960er-Jahre orientiert, spricht jedoch gleichzeitig auch ein Hauch Nostalgie.

––